Zeitungsartikel: 1927-05-22 Münchner neueste Nachrichten: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Datum ===
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27. Mai 1927  
22. Mai 1927
 
=== Ort ===
=== Ort ===



Version vom 4. Juli 2023, 15:02 Uhr

Detailinformationen

Datum

22. Mai 1927

Ort

Art des Dokumentes

Zeitungsbericht

Verfasser

unbekannt

Verfasst für

Münchner neueste Nachrichten

Verfügbar

Inhalt

Der sechsfache Raubmord von Hinterkaifeck
Verhaftung des Mörders?


In der Nacht zum 1. April 1922 wurde im Einöfhof Hinterkaifeck ein scheußliches Verbrechen verübt. Eine ganze Familie, das Austragsehepaar Gruber, deren Tochter, die Bäuerin, ihre zwei Kinder und die Magd fielen Mörderhänden zum Opfer. Im Laufe der langwierigen Erhebungen richtete sich der dringende Verdacht der Täterschaft gegen den Bäckergesellen Josef Bertl, der seit der Mordtat verschwunden war. Alle Fahndungen nach Bertl waren bisher ergebnislos. Nun geht uns aus Passau folgende Meldung zu:


Wie aus Esternberg (Oberösterr.) mitgeteilt wird, konnte der von den bayrischen Behörden seit Monaten steckbrieflich verfolgte sechsfache Raubmörder von Kaifeck, Josef Bertl, in einem Bauernhause in der Nähe des Ortes Kopfing verhaftet werden. Seit einigen Tagen prangten an den bayrischen Grenzzollämtern Plakate, die die Photographie und die Personalbeschreibung des Verfolgten enthielten, da man vermutete, daß Pertl die Grenze überschreiten würde. Er soll auch tatsächlich vor drei Tagen auf der Straße Pyrawang-Esternberg gesehen worden sein. Als er nun in einem Bauernhause bei Kopfing um Essen vorsprach, wurde Bertl von der Bäuerin erkannt. Der Bauer verständigte sofort die Gendarmerie, der es gelang, den verwegenen Burschen festzunehmen und ihm dem Gerichte zu überstellen. Bertl leiste bei seiner Verhaftung wenig Widerstand.


Auf unsere Erkundigung wird uns mitgeteilt, daß bei der Polizeidirektion München noch keine Nachricht von der Verhaftung Bertls eingegangen ist. Richtig ist, daß die Polizeidirektion vor einiger Zeit die Mitteilung erhielt, Bertl halte sich an der bayerischen Grenze bei Passau auf. Die Polizeidirektion hat deshalb in der Gegend eine große Anzahl von Plakaten mit dem Steckbrief anschlagen lassen.


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