Personen: Gabriel Viktoria: Unterschied zwischen den Versionen
Personen: Gabriel Viktoria (Quelltext anzeigen)
Version vom 23. März 2011, 22:02 Uhr
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Nach dem Übergabevertrag vom 11.03.1914 zwischen den Eheleuten Andreas und Cäzilia Gruber und ihrer Tochter Viktoria, wurde Viktoria Gruber die [[Sachverhalte: Wem gehörte Hinterkaifeck? | Eigentümerin]] von Hinterkaifeck.<br> | Nach dem Übergabevertrag vom 11.03.1914 zwischen den Eheleuten Andreas und Cäzilia Gruber und ihrer Tochter Viktoria, wurde Viktoria Gruber die [[Sachverhalte: Wem gehörte Hinterkaifeck? | Eigentümerin]] von Hinterkaifeck.<br> | ||
Karl Gabriel wurde am 11.03.1914, aufgrund des [[Verträge: 1914-03-11 Ehe- und Erbvertrag Karl und Viktoria Gabriel | Ehe- und Erbvertrages]] | Karl Gabriel wurde am 11.03.1914, aufgrund des [[Verträge: 1914-03-11 Ehe- und Erbvertrag Karl und Viktoria Gabriel | Ehe- und Erbvertrages]] | ||
mit Viktoria Gruber, zukünftige Gabriel, zum Miteigentümer des Hinterkaifeckerhofes. Es wurde Gütergemeinschaft vereinbart.<br> | mit Viktoria Gruber, zukünftige Gabriel, zum [[Sachverhalte: Wem gehörte Hinterkaifeck? | Miteigentümer]] des Hinterkaifeckerhofes. Es wurde Gütergemeinschaft vereinbart.<br> | ||
Am 03.04.1914 fand die Hochzeit mit Karl Gabriel aus Laag statt.<br> | Am 03.04.1914 fand die Hochzeit mit Karl Gabriel aus Laag statt.<br> | ||
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Am 22.5.1915 wurde sie vom Landgericht Neuburg wegen Inzests mit dem Vater Andreas Gruber zu einer Gefängnisstrafe von einem Monat verurteilt (Akten des Landgerichts Neuburg Str.P.Reg.No.105/15). Laut StA. Pielmayr wurde die Haftstrafe verbüst.<br> | Am 22.5.1915 wurde sie vom Landgericht Neuburg wegen Inzests mit dem Vater Andreas Gruber zu einer Gefängnisstrafe von einem Monat verurteilt (Akten des Landgerichts Neuburg Str.P.Reg.No.105/15). Laut StA. Pielmayr wurde die Haftstrafe verbüst.<br> | ||
Am 07.09.1919 gebar sie einen Sohn, Josef. Sie hatte ein intimes Verhältnis mit dem Nachbarn Lorenz Schlittenbauer und gab ihn am | Am 07.09.1919 gebar sie einen Sohn, Josef. Sie hatte ein intimes Verhältnis mit dem Nachbarn [[Personen: Schlittenbauer Lorenz | Lorenz Schlittenbauer]] und gab ihn am 08.09.1919 als Vater an. Schlittenbauer lehnte die Vaterschaft ab und zeigte am 10.09.1919 Andreas Gruber und Viktoria Gabriel wegen Blutschande an. Gruber wurde am 13.09.1919 in U-Haft genommen, Viktoria Gabriel nicht. Schlittenbauer hat, aufgrund der Aussage von Viktoria, den Verdacht, dass Andreas Gruber selbst der Vater des Josef sein könnte. Auf drängen von Viktoria nahm Lorenz die Anzeige am 25.09.1919 zurück und erkannte Josef als Sohn an. Gruber wurde am 27.09.1919 aus der U-Haft entlassen. | ||
08.09.1919 als Vater an. Schlittenbauer lehnte die Vaterschaft ab und zeigte am 10.09.1919 Andreas Gruber und Viktoria Gabriel wegen Blutschande an. Gruber wurde am 13.09.1919 in U-Haft genommen, Viktoria Gabriel nicht. Schlittenbauer hat, aufgrund der Aussage von Viktoria, den Verdacht, dass Andreas Gruber selbst der Vater des Josef sein könnte. Auf drängen von Viktoria nahm Lorenz die Anzeige am 25.09.1919 zurück und erkannte Josef als Sohn an. Gruber wurde am 27.09.1919 aus der U-Haft entlassen. | |||
Die vor dem Amtsgericht Schrobenhausen festgelegte Summe von 1800 Mark wurde als Einmalzahlung an Viktoria Gabriel ausgezahlt (Vormundschaftsakten des Amtsgerichts Schrobenhausen V.V.216/19). | Die vor dem Amtsgericht Schrobenhausen festgelegte Summe von 1800 Mark wurde als Einmalzahlung an Viktoria Gabriel ausgezahlt (Vormundschaftsakten des Amtsgerichts Schrobenhausen V.V.216/19). | ||
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Nachdem die Staatsanwaltschaft am 31.12.1919 Klage erhoben hatte, wurde Gruber und Gabriel 1920 freigesprochen, da das Gericht bei dem Wechsel der Angaben des Schlittenbauer, trotzdem er schließlich seine belastenden Angaben auf Eid genommen hatte, dessen Aussage doch nicht als genügende Grundlage zu einer Verurteilung erachtet hat. Eine Entschädigung für erlittene Untersuchungshaft wurde dem Andreas Gabriel nicht zugebilligt. (Akten Landgerichts Neuburg a.D. Str.P.R.1920 No.9.) <br> | Nachdem die Staatsanwaltschaft am 31.12.1919 Klage erhoben hatte, wurde Gruber und Gabriel 1920 freigesprochen, da das Gericht bei dem Wechsel der Angaben des Schlittenbauer, trotzdem er schließlich seine belastenden Angaben auf Eid genommen hatte, dessen Aussage doch nicht als genügende Grundlage zu einer Verurteilung erachtet hat. Eine Entschädigung für erlittene Untersuchungshaft wurde dem Andreas Gabriel nicht zugebilligt. (Akten Landgerichts Neuburg a.D. Str.P.R.1920 No.9.) <br> | ||
Im März 1922 soll es zu einem Vorfall gekommen sein, der nicht hinreichend belegt ist. In einem Beichtstuhl der Kirche in Waidhofen wurden 800 Goldmark gefunden, die Pfarrer | Im März 1922 soll es zu einem Vorfall gekommen sein, der nicht hinreichend belegt ist. In einem Beichtstuhl der Kirche in Waidhofen wurden 800 Goldmark gefunden, die Pfarrer Haas der Familie Gruber - Gabriels zuordnete. In einem Gespräch mit Viktoria Gabriel soll sie zugegeben haben, die Spenderin zu sein.<br> | ||
[[Personen: Schlittenbauer Johann | Johann Schlittenbauer]] wird später aussagen, dass er Viktoria Gabriel und einen fremden Mann auf dem Friedhofe in Waidhofen beobachtet haben will. Viktoria hätte dem Fremden einen Ohrfeige gegeben. | [[Personen: Schlittenbauer Johann | Johann Schlittenbauer]] wird später aussagen, dass er Viktoria Gabriel und einen fremden Mann auf dem Friedhofe in Waidhofen beobachtet haben will. Viktoria hätte dem Fremden einen Ohrfeige gegeben. |