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Anna geb. 16.07.1926 Ich war im Krankenhaus in Schrobenhausen 1974 im Februar-März. Da war eine Frau aus Mühlried neben mir im Bett. Sie sagte: Nach dem Mord in Hinterkaifeck war ich in der Früh im Garten, es kamen zwei Männer schwarz gekleidet und fragten mich, wo es zum Bahnhof gehe. Die Frau sagte zu mir: Das waren bestimmt die Hinterkaifecker-Mörder. | Anna geb. 16.07.1926 Ich war im Krankenhaus in Schrobenhausen 1974 im Februar-März. Da war eine Frau aus Mühlried neben mir im Bett. Sie sagte: Nach dem Mord in Hinterkaifeck war ich in der Früh im Garten, es kamen zwei Männer schwarz gekleidet und fragten mich, wo es zum Bahnhof gehe. Die Frau sagte zu mir: Das waren bestimmt die Hinterkaifecker-Mörder. | ||
<br><br><div align="left" id="Viktoria1">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]]'''''Erinnerungen von Viktoria'''''</div><br><br> | <br><br><div align="left" id="Viktoria1">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]]'''''Erinnerungen von Viktoria'''''</div><br><br> | ||
Viktoria Baum geborene Schlittenbauer. (Lebenslauf geschrieben am | Viktoria Baum geborene Schlittenbauer. (Lebenslauf geschrieben am 08.11.1983) | ||
Geboren am 02.06.1901 in Gröbern. Meine Eltern waren Lorenz und Viktoria Schlittenbauer geborene Tyroller. Wir waren sieben Geschwister. Meine Mutter starb 1918 mit 49 Jahren an Brustkrebs. Mein Vater heiratete 1921 eine um 18 Jahre jüngere Frau, Anna Dick aus Diepoltshofen. Sie hatte einen Sohn Josef sieben Jahre alt mit in die Ehe gebracht. Ich bin mit 6 Jahren in die Schule gekommen und mußte 7 Jahre in die Schule nach Waidhofen gehen und war 3 Jahre in der Sonntagsschule. Wir hatten einen guten Pfarrer, Michael Haas. Ich war 14 Jahre alt da brach der Krieg aus. Mein Vater ahnte es, das ein Krieg kommen würde und lernte mir Hopfen dorren, Sensen dengeln, Pferde putzen, Ackern und Mähen und vieles mehr. Am zweiten Mobilmachungstag mußte mein Vater gleich einrücken. Wir bekamen sechs Wochen keine Nachricht von ihm, dann kam er eines Nachts und beschwerte sich, warum wir nichts von uns hören lassen. Er schrieb uns immer, aber wir erhielten keinen Brief und konnten nicht schreiben. Er hatte eine Ahnung bei der Post, so war es auch. Einer hatte die ganzen Briefe weggeräumt, dann war alles in Ordnung. Er mußte von Irgertsheim nach Belgien und war dort in der Bäckerei beschäftigt. Er wurde dort magenkrank und wurde nach Hause entlassen. Er mußte 3 Gefangene haben, es waren 2 Russen und ein Franzose. Vater baute mit ihnen unser Haus. 1919 kamen sie wieder fort. Der Franzose wollte bleiben und hätte gerne meine Schwester Leni geheiratet, aber der Vater liess es nicht zu. | Geboren am 02.06.1901 in Gröbern. Meine Eltern waren Lorenz und Viktoria Schlittenbauer geborene Tyroller. Wir waren sieben Geschwister. Meine Mutter starb 1918 mit 49 Jahren an Brustkrebs. Mein Vater heiratete 1921 eine um 18 Jahre jüngere Frau, Anna Dick aus Diepoltshofen. Sie hatte einen Sohn Josef sieben Jahre alt mit in die Ehe gebracht. Ich bin mit 6 Jahren in die Schule gekommen und mußte 7 Jahre in die Schule nach Waidhofen gehen und war 3 Jahre in der Sonntagsschule. Wir hatten einen guten Pfarrer, Michael Haas. Ich war 14 Jahre alt da brach der Krieg aus. Mein Vater ahnte es, das ein Krieg kommen würde und lernte mir Hopfen dorren, Sensen dengeln, Pferde putzen, Ackern und Mähen und vieles mehr. Am zweiten Mobilmachungstag mußte mein Vater gleich einrücken. Wir bekamen sechs Wochen keine Nachricht von ihm, dann kam er eines Nachts und beschwerte sich, warum wir nichts von uns hören lassen. Er schrieb uns immer, aber wir erhielten keinen Brief und konnten nicht schreiben. Er hatte eine Ahnung bei der Post, so war es auch. Einer hatte die ganzen Briefe weggeräumt, dann war alles in Ordnung. Er mußte von Irgertsheim nach Belgien und war dort in der Bäckerei beschäftigt. Er wurde dort magenkrank und wurde nach Hause entlassen. Er mußte 3 Gefangene haben, es waren 2 Russen und ein Franzose. Vater baute mit ihnen unser Haus. 1919 kamen sie wieder fort. Der Franzose wollte bleiben und hätte gerne meine Schwester Leni geheiratet, aber der Vater liess es nicht zu. | ||
1922 wurden unsere Nachbarn erschlagen von Donnerstag bis Dienstag hat man nicht gewußt, dass die Familie tot sei. Erst der Monteur aus Pfaffenhofen uns aufgetragen, wir sollen den Hinterkaifeckern sagen, dass der Motor wieder läuft. | 1922 wurden unsere Nachbarn erschlagen von Donnerstag bis Dienstag hat man nicht gewußt, dass die Familie tot sei. Erst der Monteur aus Pfaffenhofen uns aufgetragen, wir sollen den Hinterkaifeckern sagen, dass der Motor wieder läuft. | ||
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Meine Schwester und ich gingen zum Brotzeitmachen in unser Haus und erzählten es unserem Vater. Mein Vater schickte meine Brüder Hans und Josef hinauf, sie sollen sagen, daß der Motor gerichtet ist. Meine Brüder kamen Heim gelaufen und sagten: Alles ist versperrt, wir konnten niemand antreffen, nur der Hund hat gewinselt. Da sagte mein Vater: Da muß was los sein. Ich mußte zum Pöll und Sigl gehen und sagen, dass sie mitgehen sollen. Sie gingen alle drei gemeinsam hinauf. Wie sie drinnen waren, da schaute eine Kuh vom Stall heraus. Mein Vater trieb die Kuh zurück. Halt Lenz, sagte einer von den Nachbarn, da schaut ein Fuß heraus. Mein Vater kehrte um und sie hoben das Tor weg. Es lagen die vier Kaifecker drinnen. Dann sagten sie: Wo ist denn der Bub. Als sie in die Stube kamen da sahen sie,dass das Dach vom Kinderwagen eingeschlagen war und das Kind war tot. Sie schauten in das Kämmerlein da lag das Bett am Boden sie zogen es hoch, und da lag eine fremde Frau. Sie wussten noch nicht, dass der Gruber eine Magd hatte. | Meine Schwester und ich gingen zum Brotzeitmachen in unser Haus und erzählten es unserem Vater. Mein Vater schickte meine Brüder Hans und Josef hinauf, sie sollen sagen, daß der Motor gerichtet ist. Meine Brüder kamen Heim gelaufen und sagten: Alles ist versperrt, wir konnten niemand antreffen, nur der Hund hat gewinselt. Da sagte mein Vater: Da muß was los sein. Ich mußte zum Pöll und Sigl gehen und sagen, dass sie mitgehen sollen. Sie gingen alle drei gemeinsam hinauf. Wie sie drinnen waren, da schaute eine Kuh vom Stall heraus. Mein Vater trieb die Kuh zurück. Halt Lenz, sagte einer von den Nachbarn, da schaut ein Fuß heraus. Mein Vater kehrte um und sie hoben das Tor weg. Es lagen die vier Kaifecker drinnen. Dann sagten sie: Wo ist denn der Bub. Als sie in die Stube kamen da sahen sie,dass das Dach vom Kinderwagen eingeschlagen war und das Kind war tot. Sie schauten in das Kämmerlein da lag das Bett am Boden sie zogen es hoch, und da lag eine fremde Frau. Sie wussten noch nicht, dass der Gruber eine Magd hatte. | ||
<br><br><div align="left" id="Boeck1">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]]'''''Erinnerungen von Johann Böck'''''</div><br><br> | <br><br><div align="left" id="Boeck1">[[Datei:Feder.gif| 20px|left|valign="bottom"]]'''''Erinnerungen von Johann Böck'''''</div><br><br> | ||
Böck Johann: ( Sohn von der Maria Schlittenbauer ) Koppenbach. | [[Personen: Böck Maria#Böck Johann|Johann Böck]]: (Sohn von der Maria Schlittenbauer) Koppenbach. | ||
Ich habe mir das Buch vom Leuschner signieren lassen als es heraus kam. Zu mir hat der Leuschner gesagt, es kommt noch ein Buch, aber erst wenn die Gabriel alle gestorben sind. | Ich habe mir das Buch vom Leuschner signieren lassen als es heraus kam. Zu mir hat der Leuschner gesagt, es kommt noch ein Buch, aber erst wenn die Gabriel alle gestorben sind. | ||
Es war so 1990 - 1992, bevor Kurt Hieber seinen Film über Hinterkaifeck drehte, da waren 2 Kriminaler da und haben meine Mutter ausgefragt. und ich war dabei. Die Kriminaler fragten meine Mutter: Wissen sie genau, als der Hinterkaifecker ihren Vater fragte: Lenz da geben zwei Spuren herein aber nicht mehr heraus, kann das nicht eine Spur gewesen sein. Meine Mutter wußte nur von zwei Spuren und sie war bei dem Gespräch am Acker dabei. Die Kriminaler fragten ob sie wieder kommen dürfen um zu fragen, meine Mutter sagte ja, gekommen ist aber keiner mehr. | Es war so 1990-1992, bevor Kurt Hieber seinen Film über Hinterkaifeck drehte, da waren 2 Kriminaler da und haben meine Mutter ausgefragt. und ich war dabei. Die Kriminaler fragten meine Mutter: Wissen sie genau, als der Hinterkaifecker ihren Vater fragte: Lenz da geben zwei Spuren herein aber nicht mehr heraus, kann das nicht eine Spur gewesen sein. Meine Mutter wußte nur von zwei Spuren und sie war bei dem Gespräch am Acker dabei. Die Kriminaler fragten ob sie wieder kommen dürfen um zu fragen, meine Mutter sagte ja, gekommen ist aber keiner mehr. | ||
Durch die Aussagen von meiner Mutter und seiner Schwester Viktoria sind die beiden Kaffeehändler aus dem Gefängnis entlassen worden.<br> | Durch die Aussagen von meiner Mutter und seiner Schwester Viktoria sind die beiden Kaffeehändler aus dem Gefängnis entlassen worden.<br> | ||
Meine Mutter erzählte auch, ihr Vater hat vom Hinterkaifecker beim Ackerkauf Geld geliehen bekommen, und es mit Zins wieder zurück bezahlt | Meine Mutter erzählte auch, ihr Vater hat vom Hinterkaifecker beim Ackerkauf Geld geliehen bekommen, und es mit Zins wieder zurück bezahlt (das war 1900-1913). | ||
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Ich (Johann Böck) war beim Wirt in Waidhofen und haben über Hinterkaifeck geredet, da erzählte ein Schulkamerad von Waidhofen eine Vermutungsgeschichte über Hinterkaifeck: Die Hinterkaifecker könnte der Josef Gabriel erschlagen haben. Dieser Josef Gabriel war ein sehr grober Mensch, alle haben ihn gefürchtet. Josef hat das Großvieh mit einer Genauigkeit erschlagen die von keinem anderen Metzger erzielt wurde. Josef hat oft über Hinterkaifeck geredet und Andeutungen gemacht als wie wenn er es selber gewesen wäre. Zum Beispiel: Das Alibi von ihm waren, die Gäste in der Wirtschaft in Pfaffenhofen. So soll er es gemacht haben: Nach der Arbeit vom Schlachthof in München fuhr er mit dem Zug nach Pfaffenhofen in einer Wirtschaft. Von da aus fuhr er mit dem Fahrrad nach Hinterkaifeck. Nach der Mordtat fuhr er wieder nach Pfaffenhofen in die Wirtschaft und hat sich wieder zu den Gästen gesetzt die er von vorher kannte. Diese Gäste gaben ihm ein einwandfreies Alibi. Josef Gabriel erzählte seine Hinterkaifeckergeschichten immer nur im Rausch. | Ich (Johann Böck) war beim Wirt in Waidhofen und haben über Hinterkaifeck geredet, da erzählte ein Schulkamerad von Waidhofen eine Vermutungsgeschichte über Hinterkaifeck: Die Hinterkaifecker könnte der Josef Gabriel erschlagen haben. Dieser Josef Gabriel war ein sehr grober Mensch, alle haben ihn gefürchtet. Josef hat das Großvieh mit einer Genauigkeit erschlagen die von keinem anderen Metzger erzielt wurde. Josef hat oft über Hinterkaifeck geredet und Andeutungen gemacht als wie wenn er es selber gewesen wäre. Zum Beispiel: Das Alibi von ihm waren, die Gäste in der Wirtschaft in Pfaffenhofen. So soll er es gemacht haben: Nach der Arbeit vom Schlachthof in München fuhr er mit dem Zug nach Pfaffenhofen in einer Wirtschaft. Von da aus fuhr er mit dem Fahrrad nach Hinterkaifeck. Nach der Mordtat fuhr er wieder nach Pfaffenhofen in die Wirtschaft und hat sich wieder zu den Gästen gesetzt die er von vorher kannte. Diese Gäste gaben ihm ein einwandfreies Alibi. Josef Gabriel erzählte seine Hinterkaifeckergeschichten immer nur im Rausch. |