Sachverhalte: Ergebnisse der Obduktion
1922, 06.04. und 07.04. / Donnerstag und Freitag Auf einem provisorischen Tisch werden im Hof des Anwesens Hinterkaifeck durch den Neuburger Landgerichtsarzt Dr. Johann Bapt. Aumüller die sechs Opfer obduziert. Am Donnerstag werden Viktoria Gabriel, Cäzilia Gruber und Cäzilia Gabriel obduziert, am Freitag Andreas Gruber, der kleine Josef und Maria Baumgartner. (Anm.: Ein Protokoll dieser Obduktion ist bei den heute noch erhaltenen Akten nicht zu finden.)
Lediglich folgende Telefonnotiz ist überliefert:
München, 7. April 1922 Raubmord in Hinterkaifeck
I. Staatsanwaltschaft Neuburg/Donau teilt am 7.4.22 vorm.
10 Uhr mittels Fernspruch mit:
Gestern wurden 3 Leichenöffnungen vorgenommen und zwar an der
1.) Zäzilie G r u b e r 2.) Viktoria G a b r i e l 3.) u. Zäzilie G a b r i e l
Nummer 1 hatte sieben Schläge auf dem Kopfe, ferner Würgespuren, ferner einen Schlag in den Kopf in Drei-angelform. Die Schädeldecke war zersprungen.
Nummer 2: Die rechte Gesichtsseite war mit einem stumpfen Gegenstand eingeschlagen. An der oberen Schädeldecke war eine kleine runde Verletzung von einem spitzen Werkzeug kommend. Die Schädeldecke war zertrümmert.
Nummer 3: bei dem Kinde war die Schädeldecke zertrümmert.
Der Gerichtsarzt ist der Ansicht, daß die Verletzungen mit einem stumpfen Gegenstand, nicht mit der Kreuzhacke der Toten beigebracht worden ist.
Prof. Dr. Merkel ist hiervon in Kenntnis gesetzt.
II. Zum Akt. WV. Abt. I I.A. gez.: Renner gez.: Reingruber
F.d.R.d.A. München, 30.11.51