Wissen: Der Viehmarkt Schrobenhausen
Was?
Traditioneller Markttag in Schrobenhausen war der Donnerstag. Da fand jeden Donnerstag der Schweinemarkt statt; sofern ein Feiertag auf den Donnerstag fiel wurde der Schweinemarkt am Mittwoch zuvor abgehalten. Der allgemeine Viehmarkt fand nur jeden 2. Donnerstag im Monat statt; Ausnahme hier bildete die Fastenzeit, in der der Viehmarkt wöchentlich abgehalten wurde.
Zahlen über die Märkte und Auftriebe
Zu normalen Zeiten betrug die Zahl der Großviehmärkte in Schrobenhausen 17. Wie sehr die Sperren wegen Maul-und Klauenseuche geschadet haben sieht man an Besten an der Zahl der Märkte.
- 1912: 14 Großviehmärkte; zugetrieben wurden insgesamt 12.275 Ochsen, 2.419 Kühe und 1.498 Stück Jungvieh
- 1913: 17 Großviehmärkte mit insgesamt 15.690 Ochsen, 4.921 Kühen und 2.111 Stück Jungvieh
- 1914: 12 Großviehmärkte (infolge der Seuche)
- 1924: 10 Großviehmärkte mit insgesamt 3.894 Ochsen, 443 Kühen und 234 Stück Jungvieh
- 1926: 15 Großviehmärkte mit insgesamt 3.923 Ochsen, 1.952 Kühen und 1.698 Stück Jungvieh
- 1927: 12 Großviehmärkte mit insgesamt 3132 Ochsen, 1.135 Kühen und 1.457 Stück Jungvieh
- 1928: 10 Großviehmärkte mit insgesamt 3.323 Ochsen, 993 Kühen und 1.636 Stück Jungvieh
- 1929: 9 Großviehmärkte mit insgesamt 2.776 Ochsen, 630 Kühen und 1.314 Stück Jungvieh
- 1930: 16 Großviehmärkte mit insgesamt 3.897 Ochsen, 1.089 Kühen und 1.636 Stück Jungvieh
Durchschnittlicher Zutrieb auf den einzelnen Märkten:
Jahr | Ochsen | Kühe | Jungrinder |
1912: | 1100 | 170 | 107 |
1913: | 924 | 290 | 125 |
1924: | 390 | 44 | 23 |
1926: | 300 | 150 | 130 |
1927: | 261 | 94 | 122 |
1929: | 308 | 70 | 146 |
1930: | 243 | 68 | 102 |
historische Zahlen über den Zutrieb
Datum | Pferde | Ochsen | Kühe u. Rinder |
Stiere | Kälber | Schweine | Ziegen |
26.02.1863 | 34 | 340 | 92 | 47 | 11 | 280 | 5 |
05.03.1863 | 60 | 442 | 197 | 20 | 18 | 388 | 6 |
12.03.1863 | 70 | 500 | 240 | 32 | 24 | 30 | 0 |
Aktenfundstücke
- "Als am Donnerstag, 30. März, Leute von Gröbern zum Markte nach Schrobenhausen gingen, trafen sie den alten "Kaifecker", wie er sich über Fußspuren im Neuschnee verwunderte, die zu seinem Anwesen hin, aber nicht mehr wegführten." [1]
- "Mein Mann hat die Viehmärkte in Neuburg und auch in Schrobenhausen häufig besucht. Er fuhr meistens mit dem Fahrrad. " [2]
- "Ich kann mich noch entsinnen, daß an dem Donnerstag als in Schrobenhausen Markt war, mein Vater und mein Bruder Vieh zum Markte trieben. " [3]
- "Vorausschicken muss ich noch, dass ich am Donnerstag (30.3.22) vor der Tat in Hinterkaifeck in Schrobenhausen auf dem Viehmarkt war. " [4]
Quellen
[1] Bayerischer Kurier, 08.04.1922
[2] Aussage Walburga Rinz, 12.05.1951
[3] Andreas Schwaiger, 17.12.1951
[4] Jakob Sigl, 10.01.1952
Stadtarchiv Schrobenhausen