Dokumente: 1949-02-25 Brief Anneser Johann: Unterschied zwischen den Versionen
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Ferner kam Reingruber angefahren, sah [[Personen: Die Opfer von Hinterkaifeck | die Leichen]] an u. erklärte kurzerhand, das habe der [[Personen: Bärtl Josef | Bäcker Bertel]] aus Geisenfeld getan. Ich widersprach ihm, dass man dies nicht so ohne weiteres behaupten könne, worauf wir beinahe aneinander geraten wären. Aus diesem Grunde habe ich auch meinen schon damaligen Verdacht nicht mehr ausgesprochen u. habe mir gesagt, der siebengescheite Herr Inspektor soll sich nur selbst den Kopf zerbrechen u. nach dem Täter fahnden. Nach meiner Ansicht wurde der Mord vom Samstag auf Sonntag, d.h. am Samstagabend verübt. <br><br> | Ferner kam Reingruber angefahren, sah [[Personen: Die Opfer von Hinterkaifeck | die Leichen]] an u. erklärte kurzerhand, das habe der [[Personen: Bärtl Josef | Bäcker Bertel]] aus Geisenfeld getan. Ich widersprach ihm, dass man dies nicht so ohne weiteres behaupten könne, worauf wir beinahe aneinander geraten wären. Aus diesem Grunde habe ich auch meinen schon damaligen Verdacht nicht mehr ausgesprochen u. habe mir gesagt, der siebengescheite Herr Inspektor soll sich nur selbst den Kopf zerbrechen u. nach dem Täter fahnden. Nach meiner Ansicht wurde der Mord vom Samstag auf Sonntag, d.h. am Samstagabend verübt. <br><br> | ||
Die Feststellung dass der Mord vom Freitag auf Samstag verübt wurde, war für die Täter ein großer Vorteil. Die Verdächtigen haben dadurch ein einwandfreies Alibi nachgewiesen. Ich habe meinen nicht unbegründeten Verdacht wegen dem vorher erwähnten Reingruber nicht mehr ausgesprochen, doch kam nach einigen Tagen von der Augsburger Kriminalpolizei ein Schreiben an die Gendarmerie-Station Schrobenhausen in welchem ein Beamter auf einen gewissen Eduard Mertel aufmerksam gemacht hatte. Auf dieser Person und auf einem angeblichen Nachtmann ruhte auch mein Verdacht. <br><br> | Die Feststellung dass der Mord vom Freitag auf Samstag verübt wurde, war für die Täter ein großer Vorteil. Die Verdächtigen haben dadurch ein einwandfreies Alibi nachgewiesen. Ich habe meinen nicht unbegründeten Verdacht wegen dem vorher erwähnten Reingruber nicht mehr ausgesprochen, doch kam nach einigen Tagen von der Augsburger Kriminalpolizei ein Schreiben an die Gendarmerie-Station Schrobenhausen in welchem ein Beamter auf einen gewissen Eduard Mertel aufmerksam gemacht hatte. Auf dieser Person und auf einem angeblichen Nachtmann ruhte auch mein Verdacht. <br><br> | ||
Auch daraufhin habe ich noch nichts gesagt u. der [[Ermittler: Oberndorfer | Stationsführer Gend. Oberwachtmeister Oberndorfer]] gab die Erhebungen weiter nach Günzburg wo Mertel damals wohnhaft war. Das Schreiben kam zurück; Mertel hat sein Alibi nachgewiesen. Sein Genosse Nachtmann wurde nie befragt. | Auch daraufhin habe ich noch nichts gesagt u. der [[Ermittler: Oberndorfer Josef | Stationsführer Gend. Oberwachtmeister Oberndorfer]] gab die Erhebungen weiter nach Günzburg wo Mertel damals wohnhaft war. Das Schreiben kam zurück; Mertel hat sein Alibi nachgewiesen. Sein Genosse Nachtmann wurde nie befragt. | ||
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Mertel, Eduard war ein Bekannter von mir u. stammte von meinem Heimatdorf. Solange ich denken kann, kenne ich Mertel, war aber noch nie mit ihm in irgendeiner Feindschaft, aber auch in keine Freundschaft verwickelt. | Mertel, Eduard war ein Bekannter von mir u. stammte von meinem Heimatdorf. Solange ich denken kann, kenne ich Mertel, war aber noch nie mit ihm in irgendeiner Feindschaft, aber auch in keine Freundschaft verwickelt. |
Version vom 8. Oktober 2011, 11:17 Uhr
Brief des Hans Anneser an die Staatsanwaltschaft Augsburg
Detailinformationen
Datum
25.02.1949
Ort
Wettenhausen
Art des Dokumentes
Brief
Verfasser
Verfasst für
Staatsanwaltschaft Augsburg
Verfügbar
Staatsarchiv München
Inhalt
Wettenhausen, den 25.2.1949
Hans Anneser Wettenhausen
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