Zeitungsartikel: 1997 Vitzthum Das grosse Heimatbuch: Unterschied zwischen den Versionen
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''7. April:'' Die Gerichtsmediziner gaben die Leichen zu Beisetzung frei. Nun durchkämmten fünfzig Gendarmen tagelang die Wälder. Umsonst! Der Unhold hatte seinen Vorsprung längst genützt.<br> | ''7. April:'' Die Gerichtsmediziner gaben die Leichen zu Beisetzung frei. Nun durchkämmten fünfzig Gendarmen tagelang die Wälder. Umsonst! Der Unhold hatte seinen Vorsprung längst genützt.<br> | ||
''8. April:'' Auf einem Brückenwagen wurden die sechs Leichen in ihren Särgen zum Friedhof nach Waidhofen gefahren. Pfarrer Haas zelebrierte die Exequien. Tausende nahmen an den Trauerfeierlichkeiten Anteil. Die Toten fanden in einem gemeinsamen Grabe ihre Ruhestätte. Ein Obelisk aus schwarzem Marmor erhebt sich darüber. -<br> | ''8. April:'' Auf einem Brückenwagen wurden die sechs Leichen in ihren Särgen zum Friedhof nach Waidhofen gefahren. Pfarrer Haas zelebrierte die Exequien. Tausende nahmen an den Trauerfeierlichkeiten Anteil. Die Toten fanden in einem gemeinsamen Grabe ihre Ruhestätte. Ein Obelisk aus schwarzem Marmor erhebt sich darüber. -<br> | ||
Ein Jahr später, 1923, entdeckte der neue Hofbesitzer auf dem Fehlboden des Speichers das Mordwerkzeug: blutverschmiert und mit verkrusteten Frauenhaaren. Das Anwesen wurde [[Sachverhalte: Abriss von Hinterkaifeck | abgerissen]]. In der Nähe erinnert ein [[Das Marterl | Marterl]] an den Ort des Grauens. Hinterkaifeck gibt es nicht mehr. | Ein Jahr später, 1923, entdeckte der neue Hofbesitzer auf dem Fehlboden des Speichers das Mordwerkzeug: blutverschmiert und mit verkrusteten Frauenhaaren. Das Anwesen wurde [[Sachverhalte: Abriss von Hinterkaifeck | abgerissen]]. In der Nähe erinnert ein [[Sonstiges: Das Marterl | Marterl]] an den Ort des Grauens. Hinterkaifeck gibt es nicht mehr. | ||
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Version vom 17. Juni 2011, 16:50 Uhr
Chronologie einer Bluttat
Sechs Morde bleiben bis heute ungesühnt
Detailinformationen
Datum
1997
Ort
Schrobenhauesn
Art des Dokumentes
Buchkapitel
Verfasser
Vitzthum Werner
Verfasst für
Inhalt
Der sechsfache Mord im Einödhof Hinterkaifeck am Hexenholz bei Gröbern war zweifellos das schrecklichste Kapitalverbrechen, das während der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts im Altlandkreis Schrobenhausen geschah. 1922 fielen alle Bewohner des einsam gelegenen 50-Tagwerk-Anwesens zwischen Waidhofen und Edelshausen einer Bestie in Menschengestalt zum Opfer: drei Frauen, ein Mann, ein kleines Schulmädchen und ein Büblein in seinem Kinderwägelchen. Seitdem sind mehr als siebzig Jahre verstrichen. Das ungeheuerliche Verbrechen, von dem bald ganz Deutschland sprach, blieb bis heute ungesühnt. Der unbekannte Mörder - oder waren gleich zwei Mordbuben am Werke? - dürfte seinen Richter wohl erst in der Ewigkeit finden. Und so mag es kommen, wie Logau aus Sextus Empirics übersetzte: "Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich klein, / Ob aus Langmut er sich säumet, bringt mit Schärf' er alles ein." |