Wissen: Die Schmaderer-Bande: Unterschied zwischen den Versionen
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Datei:Opfer von Salmdorf.jpg |Die Opfer des Raubmords | Datei:Opfer von Salmdorf.jpg |Die Opfer des Raubmords |
Version vom 21. August 2019, 15:03 Uhr
Was?
Oberinspektor Josef Rubner von der Polizeidirektion München fielen um 1925 Parallelen zum Raubmord von Salmdorf auf, weshalb das Alibi von Ignaz Schmader geprüft wurde.
Über die Schmaderer-Bande
Verhaftung
In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober verübten Josef und Ignaz Schmaderer zusammen mit dem Bandenmitglied Michael Hammerl einen Einbruchsdiebstahl im Pfarrhof von Sulzbach. Dabei wurden neben anderen Dingen Wertpapiere im Werte von 12.800 M. gestohlen. Max Schauberger erhielt die Wertpapiere weil er sie durch seine Geliebte Birner veräußern lassen wollte,. Beim Versuch die Papiere zu verkaufen geriet die Birner an den Polizeiwachtmeister Renner worauf weitere Recherchen eingeleitet und schließlich bei Joseph Schmaderer eine Hausdurchsuchung vorgenommen wurde.
Einen größeren Teil der von den Diebstählen herrührenden Gegenstände fand man im Anwesen Schmaderers an der Forstenrieder Straße bei der vorgenommenen Hausdurchsuchung. Insbesondere Wertpapiere von dem Sulzbacher Diebstahl im Wert von 7.700 M, eine Anzahl Uhren, Ketten, Ringe, etc.. Bei den eingeleiteten Untersuchen wurde festgestellt, daß nahezu alle sichergestellten Wertsachen zusammen gestohlen waren.
bekannte Mitglieder
zeitweise 13 Mitglieder, die bei der Verhaftung z. T. verstorben waren
- Birner Margarete († 22.11.1902)
- Bucher Franz († vor 1903)
- Hammerl Michael
- Obermeier Simon
- Schallmoser Therese
- Schauberger Max
- Schmaderer Ignaz
- Schmaderer Josef
- Schmaderer Josefa
- Schmaderer Marie
- ungenanntes Mitglied in der Nähe von Salzburg oder Kufstein von Grenzbeamten bei Festnahmeversuch erschossen
- ungenanntes Mitglied in Stuttgart festgenommen, hat sich im Gefängnis erhängt
Vorgehensweise
Wenngleich die Bande auch mit Revolvern bewaffnet auf ihren Raubzügen unterwegs war, so lautete sie Devise des alten Schmaderer: "Nur erschlagen nicht erschiessen! Schlagen macht fast kein Geräusch!". Üblicherweise verschafften sich die Diebe dann Zutritt in den Stall wo sie ein Tier losbanden und abwarteten bis ein Bewohner aufgrund des Lärms zum nachschauen kam, um ihn dann zu erschlagen.
nachgewiesene Straftaten
Im Pfarrhofe zu Sulzbach Beim Bauern Mitterer dortselbst Beim Bürgermeister Meisinger in Mühlen Gemeinde Vachendorf bei Traunstein Im Pfarrhof dortselbst Im Bahnhof Grafing beim Söldner Sperrer in Hagen |
Amtsgericht Weilheim im Pfarrhause zu Einsing beim Taglöhner Kirchmaier in Haid beim Bürgermeister Baumgarten in Isseldorf beim Holzhändler Epp in Wessobrunn in der Kirche zu Führholzen ferner in Spatzenhausen, wo 600 M Geld und Leinwand in bedeutendem Wert gestohlen wurden beim Bauern Hammerl in Dietenhausen |
Amtsgericht Dachau Ferner in Kollnburg Volkmannsdorf Rosenheim Laimering Dachau( hier stahlen sie den Gefängniswärter aus) Wangen Inzell Bachendorff Eben Erlstätt Deisenhofen ec. |
Aufgrund zweier Schmuckstücke; eine kleine Faust aus roter Koralle, zwei verschlungene Hände und ein Herz mit Kreuz und Anker (Symbol für Glaube, Hoffnung und Liebe) wurde die Bande mit dem Raubmord in Salmdorf in Verbindung gebracht.
Raubmord in Salmdorf
In der Nacht auf den 13. März 1893 wurden die 57-jährige Witwe Anna Reitsberger und ihre drei Töchter Kreszenz (23), Anna (15) und Maria (14) überfallen, und vermutlich mit einem Beil niedergeschlagen. Der oder die Täter zündeten anschließend das Haus an. Die Feuerwehr konnte die schwerverletzten Frauen zwar noch aus dem brennenden Haus bergen, alle drei erlagen aber kurz darauf ihren Verletzungen.
Zeitungsartikel Rosenheimer Anzeiger vom 15.03.1893
Zeitungsartikel vom 19.03.1893
Zeitungsartikel vom 13.09.1893
Rosenheimer Anzeiger, 18.02.1903
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Die Opfer des Raubmords
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Sterbebild der Opfer
Verhaftung und Urteil
Als ab dem 22.11.1902 die Diebstähle der Bande bekannt geworden waren, erfolgten die Verhaftungen. Die Beweisaufnahme zog sich über Monate und am 30.06.1903 begann der Prozeß vor der ersten Strafkammer des kgl. Landgerichtes in München. Die Verlesung der Anklageschrift dauerte zwei Stunden, darauf folgte das Verhör der sechs Angeklagten sowie die Einvernahme der 26 geladenen Zeugen. Am 01.07.1903 wurde abends das Urteil verkündet:
- Ignaz Schmaderer: 15 Jahre Zuchthaus, 10 jähr. Ehrverlust
- Michael Hammerl: 10 Jahre Zuchthaus, 10 jähr. Ehrverlust
- Max Schauberger: 5 Jahre Zuchthaus, 5 jähr. Ehrverlust
- Josefa Schmaderer: 8 Jahre Zuchthaus, 10 jähr. Ehrverlust
- Therese Schallmoser: 3 Jahre 3 Monate Gefängniß
- Schmaderer Marie: 1 Jahr 2 Wochen Gefängniß
Quellen
Zeitungsartikel im Rosenheimer Anzeiger am 30.06.1903
Überlegungen / Ermittlungsansatz des Ober-Inspektor Rubner von 1925
Zeitungsartikel vom 01.07.1903
Artikel im Rosenheimer Anzeiger zum Selbstmord von Josef Schmaderer
Zeitungsartikel vom 02.07.1903
Rosenheimer Tagblatt zur Urteilsverkündung vom 04.07.1903