Sachverhalte: Die genaue Tatzeit: Unterschied zwischen den Versionen
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* Kriminaloberinspektor Georg Reingruber 06.04.1922 [6] | * [[Berichte: 1922-04-06 Reingruber Georg, Kriminal Oberinspektor |Kriminaloberinspektor Georg Reingruber]] 06.04.1922 [6] | ||
* [[Aussagen: 1925-05-15 Hofner Albert | Aussage Hofner 15.05.1925]] [7] | * [[Aussagen: 1925-05-15 Hofner Albert | Aussage Hofner 15.05.1925]] [7] | ||
* [[Dokumente: 1926-11-06 Zusammenstellung des Staatsanwaltes Pielmayr | Bericht Pielmayr 06.11.1926]] [8] | * [[Dokumente: 1926-11-06 Zusammenstellung des Staatsanwaltes Pielmayr | Bericht Pielmayr 06.11.1926]] [8] |
Version vom 24. Juni 2011, 00:26 Uhr
Was?
Die Polizei ging in ihren offiziellen Angaben immer davon aus, dass die Morde auf Hinterkaifeck am späten Abend des 31.3.1922 verübt wurden.
Aber nicht erst seit der Internetforschung gibt es Menschen, die genau das anzweifeln und für die der frühe Morgen des 1.4.1922 als Tatzeit in Frage kommt.
Welche Indizien geben die Akten her, die eine Klärung dieser Frage dienlich sein können? Was spricht für oder gegen einen jeweiligen Tatzeitpunkt?
Aktenausschnitte
- "Die Gerichtskommission fand am 4.April nachts das Haus noch verschlossen vor…" [1]
- "Die Leiche der Baumgartner war noch vollständig angekleidet. Ihr noch gar nicht ausgepackter Rucksack lag auf einer Bank unter dem südlichen Fenster." [1]
- "Die Tat ist wahrscheinlich in der Zeit vom 31. März 1922 auf den 01. April 1922, also Freitag auf Samstag begangen worden und zwar vermutlich in später Abendzeit am 31.März, kurz bevor die Einwohner des Hofes zur Ruhe gehen wollten .Denn die 9-jährige Cäzilie Gabriel war nur noch mit einem Hemd bekleidet, sie war also wahrscheinlich schon zu Bett gegangen gewesen. Der Andreas Gruber war nur noch mit einer Unterhose und einem Hemd bekleidet gewesen. Die Leiche der alten Gruber war noch vollständig bekleidet, an einem Fuße trug sie noch einen Pantoffel. Die Victoria Gabriel war ebenfalls vollständig angekleidet, trug aber an den Füßen nur Strümpfe und die Leiche der Maria Baumgartner lag so vor dem Bette, dass man annehmen kann sie sei in dem Augenblick von hinten niedergeschlagen worden, als sie gerade im Begriffe war das Bett aufzudecken. Die Baumgartner war noch vollständig bekleidet, auch mit Schnürschuhen. Am Abreißkalender befand sich noch der 1. April. An einem Fenster der Wohnung steckte noch die Post, die der Postbote dorthin noch am 1.April gesteckt hatte.“" [1]
- "…daß die 9-jährige Cäzilie Gabriel am Samstag vorm. nicht mehr in die Schule gekommen ist . Aus all diesen Tatsachen muß geschlossen werden, daß die Tat zu der vorhin angegebenen Zeit geschehen ist. Hinzu kommt noch daß feststeht, daß die Maria Baumgartner am 31. März 22 nachm. 5 Uhr in das Gruber Anwesen gekommen ist, um dort ihren Dienst anzutreten." [1]
- "Die Gerichtskommission hat die Haustüren und Fenster geschlossen vorgefunden…" [1]
- "Dabei bemerkte ich, daß mir schon am1. und 3. 4.22 im Hause Gabriel die außerordentliche Stille aufgefallen ist, insbesondere hat sich der Hund nicht mehr gerührt. An beiden gen. Tagen war ich auf dem Felde in der Nähe von Gabriel beschäftigt." [2]
- "Im Hause von Gabriel fanden wir alle Türen verschlossen vor…" [2]
- "Der Hund der Familie Gabriel war im Stalle eingesperrt…" [2]
- "…ein sehr wachsamer Hund war. Diesen sperrten sie aber jeden Abend in den Stall ein, was auch am 4.4.22 beim Eindringen ins Scheunentor durch uns noch der Fall war." [3]
- "Am 31.3. ist sie von Mühlried weg und trat bei den Bauern Gabriel in Hinterkaifeck als Dienstmagd in Stellung. Seit 31.März habe ich sie nicht mehr gesehen." [4]
- "Am Samstag den 1.4.22 kam um die Mittagszeit in mein Anwesen in Gröbern ein Kaffehändler bei dem meine Frau Kaffee bestellte." [5]
- "Der Kaffeehändler hat sich meiner Familie über geäußert, dass in dem Anwesen von Gabriel niemand angetroffen werden konnte." [5]
- "Wir fanden alle Türen…verschlossen." [5]
- "Neben dieser Leiche (M. Baumgartner) lag ein gepackter Rucksack" [5]
- "Wie mir mein Sohn Josef Dick sagte, ist die Cäzilie Gabriel seit Samstag den 1.4.1922 nicht mehr in die Schule Waidhofen gekommen. Ich nehme daher an, daß der Mord in der Nacht zum 1.4.22 verübt worden ist. Ich schließe dies daraus, weil der Andreas Gruber nur mit Unterhose und Hemd und die Cäzilie Gabriel im Hemd war, und ferner, die anderen 3 Frauen noch angekleidet waren" [5]
- "Der Andreas Gruber war nur mit Hose und Hemd bekleidet, das Mädchen Cäzilie hatte nur ein Hemdchen an. Die beiden Frauen trugen noch ihre Werktagskleider.“" [6]
- "Im Stallgang selbst lag viel Heu und sonstiges Futter." [6]
- "Die Tote (Maria Baumgartner) war noch vollständig bekleidet." [6]
- "Die Betten (im Schlafzimmer der Victoria), sowie das Bett im Kinderbettstadel waren nicht frisch gemacht." [6]
- "Die Tat selbst ist zweifellos am Freitag abends, vielleicht von 8-11 Uhr verübt worden." [6]
- "Dies dürfte daraus zu schließen sein, daß Andreas Gruber nur mit Unterhose und Hemd und die Cäzilie Gabriel nur mit dem Hemdchen bekleidet war. Beide dürften vorher schon im Bett gelegen oder doch Anstalten zum Schlafengehen getroffen haben." [6]
- "Der Hühnerstall war noch geschlossen. Der Hund, welcher nachts regelmäßig im Stalle untergebracht wurde, war auch am 4.4. nachmittags noch im Stalle." [6]
- "Als weiterer Beweis dafür, daß die Tat am 31.3. nachts oder abends verübt ist anzusehen, daß die Cäzilie Gabriel am Samstag den 1.4.1922, die Schule in Waidhofen nicht mehr besucht hat." [6]
- "Diese (die Kaffeehändler) waren am Samstag den 1.4. bei dem Anwesen, haben wiederholt an die Fenster geklopft und schauten durch die Fenster in die Wohnung, konnten aber keine Personen wahrnehmen" [6]
- "Da von hinten die Haustüre verschlossen war, sah ich durch das Küchenfenster und durch das Stallfenster hinein, ob ich niemand sehen könnte,…" [7]
- "Dort bemerkte ich, daß die Scheunentür in aller Weite offen stand." [7]
- "Vor der Haustür war der Hund angehängt, der fürchterlich bellte." [7]
- "Ich wollte dann zur Haustür hinein, die ich aber ebenfalls verschlossen fand. Ich sah dann durch je ein Fenster rechts und links von der Haustüre in die Stuben, konnte aber niemand darin sehen,…" [7]
- "Nach den Erhebungen kann kein Zweifel sein, daß die Ermordung der sämtlichen Hausbewohner in der Nacht vom 31.März (Freitag)auf den 1. April (Samstag) 1922 erfolgt ist, da am Donnerstag, den 30. März der alte Gruber noch mit Stegmeier und Schlittenbauer gesprochen hatte, am 1. April aber verschiedene vorübergehende Personen schon die auffallende Stille auf dem Anwesen und die vermeintliche Abwesenheit der Anwesensinwohner bemerkt hatten." [8]
- "Ein Zeuge, Michael Plöckl, der am Samstag, den 1.April morgens, sodann am gleichen Tag des Abends wieder am Hinterkaifeck Anwesen vorbeigegangen ist, will bemerkt haben, daß die Backofentüre geschlossen, abends aber ungefähr halboffen war und daß am Abend der Kamin etwas geraucht haben soll. Auch will er an dem Wald, der in der Nähe des Anwesens bis nahe an die Straße geht, am Abend ein aufblitzendes Licht, wie etwa von einer Taschenlaterne kommend bemerkt haben." [8]
- "Nach dem Befund in der Wohnung war eigentlich nichts durchwühlt, mit Ausnahme des Schlafzimmers…denn in dem einem der im Zimmer stehenden Betten lagen vom Oberbett verdeckt, mehrere Schlußnoten,…" [8]
- "Nach dem Zustand der Leichen, nach ihrer Bekleidung muß wohl angenommen werden, daß die Tat um die Zeit des Schlafengehens der Inwohner verübt worden ist, namentlich ließ dies die Bekleidung des Gruber und die Lage der Leiche der Magd Maria Baumgartner, vor dem Bett, das sie offenbar eben abdecken wollte, als sie niedergeschlagen wurde, erkennen." [8]
- Will der Zeuge Plöckl doch sogar gesehen haben, daß am 1.April 1922 abends, also zu einer Zeit zu welcher die Tat schon verübt sein mußte, der Backofen geraucht hat."" [8]
- "Wir werden etwa gegen 5 Uhr nachmittags auf den Einödhof gekommen sein…Auf dem Hofe werde ich mich eine gute Stunde aufgehalten haben." [9]
- "Durch die späte Entdeckung des Mordes konnte die Tatzeit nicht genau festgelegt werden." [10]
- "Wie aus den Akten hervorging wurde als Tatzeit die Zeit vom 31.3. bis 01.04.1922 einschließlich angenommen." [10]
- "An den 6fachen Mord in Hinterkaifeck kann ich mich schon noch erinnern. Als dieser damals ausgeführt wurde befand ich mich in Schrobenhausen. An einem Samstage, wenigstens muß dies nach meiner Erinnerung an einem solchen Tag gewesen sein, war ich…auf der Jagd in der Gegend von Hinterkaifeck…Glaublich zwischen15 und 17 Uhr kamen wir zum Hof Gabriel. Ich kann mich noch erinnern, daß ich damals mit Weigel über die Ruhe im Hofe sprach. Ich weiss auch heute noch, daß kein Rauch aus dem Kamin des Anwesens kam, daß keine Hühner im Hofe umherliefen, und daß weder ein Mensch noch ein Tier zu sehen war." [11]
- "Zu der Zeit als wir in der Nähe des Hofes waren, haben wir kein Brüllen des Viehs wahrgenommen." [11]
- "Der Briefträger Maier,…, hat mir seinerzeit vor Entdeckung der Tat gesagt, er möchte bloß wissen, wo die Leute in Hinterkaifeck sind, weils die Zeitungen nicht wegnehmen." [12]
- "Die Türen waren alle verschlossen, wir sahen zu den Fenstern hinein, konnten aber niemand sehen. Glaublich sahen wir auch die Post am Fenster stecken." [13]
- "An der Stallung haben wir von außen an die versperrte Stalltür hingestossen. Daraufhin hat der Hund im Stall gebellt." [13]
- "Den Stall selbst habe ich in bester Ordnung vorgefunden, genauso wie man ihn am Abend zusammenrichtet" [14]
- "Der Mist war nicht aufgeräumt." [14]
- "Wie ich in die Küche kam habe ich auf dem Herd noch die Brotsuppe stehen sehen, die sich der alte Gruber herausgeschöpft haben muß. Der Rest der Brotsuppe stand noch in der großen Schüssel. In einem Porzellanschüsselchen befanden sich Kartoffelschalen von Bratkartoffeln." [14]
- "Auf der Bank unterhalb des Fensters stand ein Rucksack reisefertig eingepackt. Dieser Rucksack gehörte der Magd. Es hatte also den Anschein, als ob die Magd ein Geräusch gehört habe und deswegen das Haus verlassen wollte." [14]
- "Nicht mehr erinnerlich ist mir, wie die Magd bekleidet war." [14]
- "Die Betten in der Kammer (Schlafzimmer der Vic) waren unberührt. Nur im linken Bett konnte man feststellen, daß jemand am Bettrand gesessen war." [14]
- "Wie ich mich noch erinnern kann, waren seinerzeit, als die Tat bekannt wurde, die beiden Betten der Eheleute Gruber schon benützt. Der alte Kaifecker hatte sein Gewand schon ausgezogen gehabt, denn es wurde in der Stube gefunden. In der Futterkammer wurde er lediglich mit Unterhose und Hemd bekleidet gefunden." [14]
- "Dabei möchte ich erwähnen, daß das Holz, welches wir verbrannt haben bereits im Backofen eingelegt war." [15]
- "Bei meinem Eintreffen in Hinterkaifeck war der Futtergang im Stall mit langem Heu gestreut…es ist möglich, daß durch Ortsbewohner mit diesem Heu das Vieh gefüttert wurde." [15]
- "am Anwesen Hinterkaifeck kam ich täglich vorbei. An den Montagen, Mittwochtagen und Freitagen stellte ich jeweils die Zeitungen (damaliges Schrobenhauser Wochenblatt)zu." [16]
- "Am Freitag den 31.03.1922 habe ich bei meinem Zustellgang dem Gruber noch die Zeitung übergeben." [16]
- "Mein nächster Zustellgang war dann der Montag der 3.4.1922.an diesem Tage habe ich von Hinterkaifeck niemand gesehen. Ich steckte die Zeitung wie sonst auch ins Küchenfenster. Aufgefallen ist mir nur, daß ich bei diesem Gang den Kinderwagen nicht in der Küche, wie sonst stehen sah. Die Küchentür selbst war halb geöffnet." [16]
- "Das Vieh im Stall zeigte sich um diese Zeit- es war gegen 8.30 Uhr etwas unruhig und brummte, gebrüllt hat das Vieh nicht." [16]
- "Der Hofhund hat nie angeschlagen, wenn ich die Zeitung im Küchenfenster absteckte." [16]
- "Nicht richtig ist, dass ich, am Montag, den 3.4.1922, die vorher erschienene Zeitung am Küchenfenster steckend vorgefunden habe." [16]
- "Im Stall bellte der Hund ." [17]
- "Den Zustand der Betten weiß ich nicht genau." [17]
- "Auf dem Küchenherd stand eine Emailleschüssel mit Brotsuppe. Ich selbst habe mich davon überzeugt, daß aus der Schüssel noch keine Brotsuppe entnommen war." [17]
- "In dieser Kammer (Mägdekammer) sah ich am Boden unter einer Bettzudecke, beschuhte Füße herausragen." [17]
- "Es stand ein Bett, das noch voll in Ordnung war in der Wohnstube." [17]
- "Frau Schindler: Na sowas,…,die sind dann in den Stall gegangen und nicht mehr heraus gekommen. So haben halt die Leut erzählt. Eins ist nach den andern nachi und san halt nimmer rumkomma…. Dr. Popp: War das bei Nacht oder beim Tag? Frau Schindler: Ob sie bei der Nacht umbracht oder beim Tag dös weiß ich nicht." [18]
- "ich bleibe darauf bestehen, daß ich am 31.3.1922, das Schrobenhausener Wochenblatt, das ich zu dieser Zeit immer den Anwesenseigentümern zustellte, dem alten Gruber persönlich übergab. Ebenso hebe ich nochmals hervor, daß nicht richtig ist, daß ich am 3.4.1922 die vorher erschienene Zeitung am Küchenfenster steckend vorgefunden habe.“" [19]
- "Als Herr Staatsanwalt Renner und ich zum ersten Mal auf das Anwesen kamen, fanden wir im Küchenfenster ein oder zwei Briefe und Tageszeitungen mit einem zwei oder drei Tage alten Erscheinungsdatum. Der herbeigerufene Postbote bestätigte, daß er seit drei Tagen niemand mehr von der Familie Gruber gesehen habe,…" [20]
- "Baumgartner. Die ist gepackt gewesen." [21]
- "Der Gang war sauber zusammengekehrt gewesen…Da war kein Heu gestreut gewesen im Gang drinnen und gar nichts. Das Vieh ist drinnen gewesen." [21]
Liste der Indizien
Inhalte folgen
Offene Fragen/Bemerkungen
Quellen/Herkunft
(Zusammenstellung nach Liste von @Chuck)
- Augenscheinprotokoll Wiessner 06.04.1922 [1]
- Aussage Pöll 05.04.1922 [2]
- Aussage Sigl 05.04.1922 [3]
- Aussage Schäfer 05.04.1922 [4]
- Aussage Schlittenbauer 05.04.1922 [5]
- Kriminaloberinspektor Georg Reingruber 06.04.1922 [6]
- Aussage Hofner 15.05.1925 [7]
- Bericht Pielmayr 06.11.1926 [8]
- Aussage Schäfer 02.05.1932 [9]
- Meiendres 12.08.1948 [10]
- Aussage Hueber 24.11.1951 [11]
- Aussage Plöckl 17.12.1951 [12]
- Aussage Schlittenbauer J. 17.12.1951 [13]
- Aussage Schwaiger 17.12.1951 [14]
- Aussage Schrätzenstaller 17.12.1951 [15]
- Aussage Mayer 10.01.1952 [16]
- Aussage Sigl 10.01.1952 [17]
- Aussage Schindler 06.05.1952 [18]
- Aussage Mayer 05.06.1952 [19]
- Aussage Ney 20.03.1953 [20]
- Interview Schwaiger 04.07.1980 [21]