Aussagen: 1952-05-10 Gump Anton: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. April 2011, 18:24 Uhr
Landespolizei Bayern.......................................................................................................................... Augsburg, den 10. Mai 1952
Chefdienststelle Schwaben
Kriminalstelle
Vernehmungsniederschrift
Der Untersuchungsgefangene Anton Gump, der Strafanstalt II in Augsburg, läßt der Krim.Pol. mitteilen, daß er zu seinen Angaben vom 6.5.1952 in Ingolstadt noch eine Erklärung abzugeben habe.
Gump erklärt auf Befragen folgendes:
I zur Person:
Gump, Vorname Anton verh., Angestellter, geb. 6.11.1887 in Karlskron, LK. Neuburg/Do., wohnhaft in Ingolstadt, Griesmühlstr. 5, z.Zt. als Untersuchungsgefangener in der Strafanstalt II in Augsburg.
II. Zur Sache:
"Im Herbst 1922 besuchte ich einmal meinen Bruder Adolf, der zur damaligen Zeit in der Gegend von Schrobenhausen mit seinem Korbmachergewerbe sich aufgehalten hat. Er hatte damals eine Geliebte bei sich. Es ist auch möglich, daß es seine Frau war. Die Namen dieser Frauensperson sind mir nicht bekannt. Ich kann die Frau wie folgt beschreiben: Mittlere Größe (1.55 - 1.60 m), volles, rundes Gesicht, schwarze Haare, das Alter dieser Frau schätze ich auf ca. 30 Jahre.
Diese Frau habe ich glaublich zweimal gesehen. Das erstmal war dies in Ingolstadt in meiner Wohnung. Damals wurden wir von meinem Bruder Adolf und dieser Frau besucht. Meiner Zeitschätzung nach war dies im Jahre 1922 um die Osterzeit herum, also ebenfalls erst nach der Tat in Hinterkaifeck. Nach diesem Besuch von Adolf ist nicht mehr viel Zeit verstrichen bis ich dorthin gefahren bin, vielleicht waren es 4 Wochen nach diesem Besuch des Adolf. Das zweitemal habe ich diese Frau dann wieder gesehen als ich Adolf im dem Ort bei Schrobenhausen besucht habe.
Ich kann mich nicht entsinnen, ob diese Frau damals ein Kleinkind bei sich hatte.
Wie der Ort heißt, an welchem ich Adolf seinerzeit in der Gegend von Schrobenhausen besucht habe, kann ich heute mir bestem Willen nicht mehr angeben. Ich besuchte damals meinen Bruder Adolf mit dem Fahrrad. Mein Reiseweg war folgender: Ingolstadt, Zuchering-Karlskron-Pobenhausen-Kaltenherberg-Brunnen. Jetzt weiß ich nicht mehr, bin ich in Brunnen schon links weggefahren oder fuhr ich noch weiter bis Edelshausen und bin erst in dieser Ortschaft links weggefahren. Die Orte, die ich noch zwischen der Ortschaft Brunnen und Edelshausen bei dieser Fahr berührt hätte, weiß ich nicht. Ich war bei dieser Fahrt allein. Ich glaube die Fahrt in Ingolstadt erst nach dem Mittagessen angetreten zu haben, weil ich bei dem Bauern, bei dem mein Bruder Adolf sein Korbmachergewerbe ausübte, ebenfalls übernachtet habe. Wir schliefen alle drei im Stall. Wielange Zeit ich zu dieser Fahrt benötigt habe, kann ich heute nicht mehr angeben. Ich weiß noch, daß ich am gleichen Tag noch zurück fahren wollte, aber es war für mich zu spät. Ob dieser Besuch bei Adolf an einem Sonntag oder Wochentag war, kann ich nicht mehr sagen.
Bei diesem Besuch sagte mir mein Bruder Adolf, daß der Hof Hinterkaifeck, wo der Mord vorgekommen ist, nicht weit entfernt liegt. Wenn mir recht ist, zeigte er damals in eine Himmelsrichtung und ich glaube von unserem damaligen Standpunkt aus nordwestlich. Mir war das Mordgeschehen in Hinterkaifeck zur damaligen Zeit nichts neues mehr, denn ich hatte dies schon in Ingolstadt gehört. Es stand dies ja in der Zeitung.
Von Adolf bekam ich damals Äpfel (Menge ist mir nicht mehr erinnerlich) und eine Gans. Letztere war schon bratfertig hergerichtet. Ich mußte meinem Bruder Adolf weder für die Äpfel noch für die Gans etwas bezahlen. Mir ist auch nicht bekannt, woher Adolf diese Lebensmittel hatte. Ich habe Adolf darnach (danach) auch nicht gefragt. Am nächsten Tag fuhr ich dann wieder heim. Als Heimweg benutzte ich genau die Straßen, die ich auf dem Hinweg gefahren habe.
Ich bin zum erstenmal in diese Gegend gekommen, als ich von meinem Bruder Adolf zum Abholen der Lebensmittel eingeladen wurde. Von meiner früheren Beschäftigung in Kaltenherberg bezw. Hohenried war mir der Ort, wo ich Adolf besuchte, nicht bekannt.
Sonst habe ich über diesen Punkt nichts mehr anzugeben. Meine Angaben entsprechen der Wahrheit, was ich nach Vorlesung des Protokolls mit meiner Unterschrift bestätige."
V.g.u.u.
Unterschrift..............Unterschrift............Unterschrift
(Prähofer)..................(Nußbaum).............(Anton Gump)
.............Okomm.d.LP.