Zeitungsartikel: 1922-04-08 Bayerischer Kurier: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. November 2011, 22:28 Uhr
Zum sechsfachen Mord bei Schrobenhausen
Detailinformationen
Datum
08. April 1922
Ort
unbekannt
Art des Dokumentes
Zeitungsartikel
Verfasser
unbekannt
Verfasst für
Bayerischer Kurier
Inhalt
Zum sechsfachen Raubmord bei Schrobenhausen Als am Donnerstag, 30. März, Leute von Gröbern zum Markte nach Schrobenhausen gingen, trafen sie den alten "Kaifecker", wie er sich über Fußspuren im Neuschnee verwunderte, die zu seinem Anwesen hin, aber nicht mehr wegführten. "Heut Nacht hat man einbrechen wollen, " sagte er. Hätte er die Polizei verständigt, so wären am Ende gar die unliebsamen Gäste in der Scheune entdeckt und deren grausige Tat verhindert worden. Am Freitag, 31. März, nachmittags traf, begleitet von ihrer Schwester, die neue Magd Maria Baumgartner von Kühbach ein, die von einer Vorahnung beunruhigt, den Dienst in der Einöde nur ungern antrat. Am Samstag, 1. April, fehlte bereits das Die ganze Gegend ist entsetzt und bis ins Innerste erregt, um so mehr, als dieser Tage auch ein Einödsbesitzer, Herr Stadler und in Zuchering ein Gütler aus dem Hause gelockt und übel zugerichtet wurden. Ersterer rettete sein Leben dadurch, daß er sein Geld - 2000 Mark - hergab, von letzterem konnten die Täter verscheucht werden. So mehren sich die Verbrechen in unheimlicher Weise und zwar im gleichen Maße, wie man bestrebt ist, Religion, Gewissen, Gottesglauben zu zerstören. Heißt es da nicht geflissentlich Bestien in Menschengestalt großziehen durch fortschreitende Entchristlichung der Schule? Zu spät werden die Augen aufgehen. Aus der Geschichte lernt man nicht, sonst müsste das Wort des einstigen Preußenkönigs an seine Minister und Räte in die Ohren klingen: "Schafft mir wieder Religion ins Land, ich kann nicht mehr regieren!" Das Ministerium des Innern hat für die Ergreifung oder die sichere Ermöglichung der Ergreifung der Täter eine Belohnung von 100 000 Mark ausgesetzt. |