Aussagen: 1922-04-05 Schlittenbauer Lorenz: Unterschied zwischen den Versionen
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Ich schaute den Platz näher an u. bemerkte dabei, dass noch mehr Personen auf dem Boden liegen. Ich bemerkte dann den anderen Begleitern an, ob denn diese Personen tot sind und zog davon, nämlich der Gruber und die [[Personen: Gabriel Cäzilia | Cäcilie Gabriel]] aus dem Heu hervor. Letztere legte ich sie 1 ½ m weiter nach links gegen die Maschine hin. Ich hatte dabei geglaubt, dass der 2 ½ jährige Josef Gabriel, mein Sohn, auch dabei sein könnte u. vielleicht noch zu retten wäre. Nachdem ich gesehen habe, dass sie kein Lebenszeichen gegeben haben, ließ ich die anderen Personen gehen und ging durch den Stallgang in die Wohnung, um mich nach meinem Sohn umzusehen. | Ich schaute den Platz näher an u. bemerkte dabei, dass noch mehr Personen auf dem Boden liegen. Ich bemerkte dann den anderen Begleitern an, ob denn diese Personen tot sind und zog davon, nämlich der Gruber und die [[Personen: Gabriel Cäzilia | Cäcilie Gabriel]] aus dem Heu hervor. Letztere legte ich sie 1 ½ m weiter nach links gegen die Maschine hin. Ich hatte dabei geglaubt, dass der 2 ½ jährige Josef Gabriel, mein Sohn, auch dabei sein könnte u. vielleicht noch zu retten wäre. Nachdem ich gesehen habe, dass sie kein Lebenszeichen gegeben haben, ließ ich die anderen Personen gehen und ging durch den Stallgang in die Wohnung, um mich nach meinem Sohn umzusehen. | ||
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Im Stallgang musste ich einem Rind ausweichen und stieg deshalb in den Barren. Dort sah ich einen [[Sachverhalte: | Im Stallgang musste ich einem Rind ausweichen und stieg deshalb in den Barren. Dort sah ich einen [[Sachverhalte: Kreuzhacke | Kreuzpickel]] im Barren an der Wand lehnen. Ich ging dann in die Küche, von dort aus in die Schlafkammer. Dort fand ich meinen Sohn mit zerschmettertem Kopf im Kinderwagen liegend vor. Ich habe dann die in den Hofraum führende [[Sachverhalte: Vorkommnisse vor der Tat | Tür]] geöffnet und meine Begleiter, die mir von der Tenne aus nicht mehr gefolgt sind, hereingelassen. | ||
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Ich habe mich dann in das von der Küche aus gelegene Stübchen begeben. Dort lag das Bett ((Ann. Bettdecke) auf dem Boden. Ich hob das Bett empor und sah unter diesem eine [[Personen: Baumgartner Maria | weibliche Leiche]] liegen, die mir unbekannt war. Neben dieser Leiche lag ein gepackter Rucksack. Ich glaubte es sei eine Hamsterin aus Augsburg oder sonst wo her. Wir gingen nun alle 3 aus dem Hause. Während Sigl und Pöll nach Gröbern zurück gingen, blieb ich in der Nähe des Hauses Gabriel zurück. Gleichzeitig gab ich meinem Sohn Johann den Auftrag, mit seinem Rade zu dem [[Personen: Greger Georg | Bürgermeister]] nach Wangen zu fahren und diesen von den Morden in Kenntnis zu setzten. | Ich habe mich dann in das von der Küche aus gelegene Stübchen begeben. Dort lag das Bett ((Ann. Bettdecke) auf dem Boden. Ich hob das Bett empor und sah unter diesem eine [[Personen: Baumgartner Maria | weibliche Leiche]] liegen, die mir unbekannt war. Neben dieser Leiche lag ein gepackter Rucksack. Ich glaubte es sei eine Hamsterin aus Augsburg oder sonst wo her. Wir gingen nun alle 3 aus dem Hause. Während Sigl und Pöll nach Gröbern zurück gingen, blieb ich in der Nähe des Hauses Gabriel zurück. Gleichzeitig gab ich meinem Sohn Johann den Auftrag, mit seinem Rade zu dem [[Personen: Greger Georg | Bürgermeister]] nach Wangen zu fahren und diesen von den Morden in Kenntnis zu setzten. |
Version vom 8. Oktober 2011, 14:16 Uhr
Quelle
Detailinformationen
Datum
05.04.1922
Ort
Zugegen
Lorenz Schlittenbauer
Georg Reingruber
Inhalt
Teil 1: Aussage des Lorenz Schlittenbauer, Ortsführer von Gröbern. Kaifeck hinter Gröbern 5.4.22
Betreff: Mord an der Bauernfamilie Gabriel, bei Gröbern
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Verbindung zum Mordfall Hinterkaifeck
Lorenz Schlittenbauer war einer der Auffinder der Leichen. Eine weitere Vernehmung zum Mordfall fand am 30.03.1931 in München statt.
Schlittenbauer hat die Vaterschaft des unehelich geborenen Josef Gruber abwechselnd anerkannt und widerrufen, da er ein Verhältnis mit der ermordeten Viktoria Gabriel im Jahre 1918 hatte. Eine von ihm gewünschte Heirat wurde von Andreas Gruber verhindert.
1926 wurde das Haus der Familie Schlittenbauer durch einen Brand komplett zerstört. Bei diesem Brand soll die Bestätigung, die ihm von Viktoria Gabriel ausgehändigt wurde und ihn von allen Pflichten gegen über Josef Gruber befreit, mit verbrandt sein.
Da Lorenz Schlittenbauer von Jakob Sigl als Mörder von Hinterkaifeck betitelt wurde, kam es zwischen den Beiden zu einer Sühneverhandlung, bei der Jakob Sigl zu einer Zahlung von 40 Mark verurteitl wurde.
Lorenz Schlittenbauer taucht in den Akten immer mal wieder als Tatverdächtiger auf. Mehr zu den belastenden und entlastenden Momenten erfahren Sie hier.