Zeitungsartikel: 1935-02-05 Münchner Abendblatt: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 23. November 2011, 22:32 Uhr
Pfleger aus der Haft entlassen
Detailinformationen
Datum
05. Februar 1935
Ort
Art des Dokumentes
Zeitungsartikel
Verfasser
unbekannt
Verfasst für
Münchner Abendzeitung
Inhalt
Pfleger aus der Haft entlassen Die Schwierigkeiten einer Beweisführung gegen den von seiner Tochter des sechsfachen Raubmordes von Hinterkaifeck beschuldigten Pfleger war angesichts der vielen inzwischen verstrichenen Jahre vorauszusehen. Immerhin kommt die gerichtliche Verfügung etwas überraschend, da man allgemein von einer weiteren Ausdehnung der Untersuchung hören konnte. Es hat ganz den Anschein, als ob das fürchterliche Verbrechen niemals mehr eine Sühne finden könnte. Es ist anzunehmen, daß zwei Gründe die Haftentlassung veranlaßt haben: Unzureichende Beweise, da außer der Tochter keine weiteren Belastungszeugen von besonderer Bedeutung beigebracht werden konnten, ferner die zweifelhafte Rolle, die die Tochter als Angeberin in der Sache spielt. Wie jetzt bekannt wird, ist Pfleger schon wegen Blutschande, begangen an der gleichen Tochter, die ihn jetzt angezeigt hat, bestraft. Es besteht die Möglichkeit, daß das Mädchen sich jetzt bei ihrem Vater dafür revanchiert hat, daß er ihr einstmals Gewalt antat. Es ist ferner bekannt geworden, daß Maria Pfleger sich in kurzer Zeit verheiraten will, und man hält es nicht für ausgeschlossen, daß sie sich aus ihrer Anklage gegen den Vater finanziellen Gewinn in Form einer behördlichen Belohnung für Namhaftmachung des Täters erhoffte.
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