Aussagen: 1937-09-19 Söllner Hans: Unterschied zwischen den Versionen
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Erklärung des Schutzhaftgefangenen Hans | Erklärung des Schutzhaftgefangenen Hans Söllner, geb. am 9.3.96 zu Brand, Bez.Amt Kemnath, über eine Äußerung des Schutzhaftgefangenen [[Personen: Kreil | Kreil]] in Bezug auf den Raubmord in Kaifeck vor mehreren Jahren.<br> | ||
Der Gefangene Kreil befindet sich auf der gleichen Stube wie ich und zwar Stube 7/3. Am Sonntag den 12.9.37 gegen 19,15 Uhr unterhielt ich mich mit Kreil über Ehescheidungssachen. Aus diesem Gespräch heraus fragte er den nebenan im Bett liegenden Schutzhaftgefangenen | Der Gefangene Kreil befindet sich auf der gleichen Stube wie ich und zwar Stube 7/3. Am Sonntag den 12.9.37 gegen 19,15 Uhr unterhielt ich mich mit Kreil über Ehescheidungssachen. Aus diesem Gespräch heraus fragte er den nebenan im Bett liegenden Schutzhaftgefangenen Mertel, wo er denn her sei. Mertel sagte, von der Heilbronner Gegend. Nun sagte Kreil, weißt du damals von den 6 fachen Raubmord 1922 in Kaifeck was. Mertel antwortete, dies habe ich in den Zeitungen gelesen. Kreil erwiederte nun, ja da wäre ich in der Lage den Raubmord jederzeit vollständig aufzuklären, die Aufklärung habe ich auf der Hand. Die 4 Täter sind dortmals von [[Orte: München|München]] aus mit dem Auto dorthin gefahren. Kreil sagte dass die 6 Personen in der Scheune ermordet wurden und das Goldgeld an 8700 (oder Kreil kann auch gesagt haben 4800 M) wurde geraubt. Einen von den Tätern habe er im Ausland und zwar in Spanien getroffen (Wann dies war sagte Kreil nicht) und ein anderer ist gestorben, während die anderen zwei sich noch hier aufhielten, davon sei einer Zimmermann mit zwei Kindern. Kreil sagte weiters, dass er den Fall nicht aufkläre, bevor er nicht im Ausland ist. Der Gefangene Mertel, der die Äußerungen des Kreil mit anhörte, erklärte nun bezw. sagte er zu Kreil: „Da hast mir aber jetzt was sehr wichtiges gesagt, was ich schon lange verfolge, denn so was gehört sich aufgeklärt, denn ich wurde nämlich im Schutzhaftbefehl hierüber verdächtigt. Darauf hat Kreil mit seinen Erzählungen abgebrochen unmittelbar darauf hat es dann auch abgepfiffen und es durfte in der Baracke nicht mehr gesprochen werden. Sonst war an diesem Tage nichts mehr. | ||
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Aktuelle Version vom 22. November 2011, 18:12 Uhr
Quelle
Staatsarchiv München / Pol. Dir. 8091b
Detailinformationen
Datum
17.09.1937
Ort
Konzentrationslager Dachau, Kommandantur
Zugegen
Hans Söllner, Schutzhäftling
Protokollant unbekannt
Inhalt
Aussage des Schutzhaftgefangenen Hans Söllner im Konzentrationslager Dachau Konzentrationslager Dachau Erklärung des Schutzhaftgefangenen Hans Söllner, geb. am 9.3.96 zu Brand, Bez.Amt Kemnath, über eine Äußerung des Schutzhaftgefangenen Kreil in Bezug auf den Raubmord in Kaifeck vor mehreren Jahren. Der Gefangene Kreil befindet sich auf der gleichen Stube wie ich und zwar Stube 7/3. Am Sonntag den 12.9.37 gegen 19,15 Uhr unterhielt ich mich mit Kreil über Ehescheidungssachen. Aus diesem Gespräch heraus fragte er den nebenan im Bett liegenden Schutzhaftgefangenen Mertel, wo er denn her sei. Mertel sagte, von der Heilbronner Gegend. Nun sagte Kreil, weißt du damals von den 6 fachen Raubmord 1922 in Kaifeck was. Mertel antwortete, dies habe ich in den Zeitungen gelesen. Kreil erwiederte nun, ja da wäre ich in der Lage den Raubmord jederzeit vollständig aufzuklären, die Aufklärung habe ich auf der Hand. Die 4 Täter sind dortmals von München aus mit dem Auto dorthin gefahren. Kreil sagte dass die 6 Personen in der Scheune ermordet wurden und das Goldgeld an 8700 (oder Kreil kann auch gesagt haben 4800 M) wurde geraubt. Einen von den Tätern habe er im Ausland und zwar in Spanien getroffen (Wann dies war sagte Kreil nicht) und ein anderer ist gestorben, während die anderen zwei sich noch hier aufhielten, davon sei einer Zimmermann mit zwei Kindern. Kreil sagte weiters, dass er den Fall nicht aufkläre, bevor er nicht im Ausland ist. Der Gefangene Mertel, der die Äußerungen des Kreil mit anhörte, erklärte nun bezw. sagte er zu Kreil: „Da hast mir aber jetzt was sehr wichtiges gesagt, was ich schon lange verfolge, denn so was gehört sich aufgeklärt, denn ich wurde nämlich im Schutzhaftbefehl hierüber verdächtigt. Darauf hat Kreil mit seinen Erzählungen abgebrochen unmittelbar darauf hat es dann auch abgepfiffen und es durfte in der Baracke nicht mehr gesprochen werden. Sonst war an diesem Tage nichts mehr.
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