Sonstiges: Über die Firmung: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie: Sonstiges]]


Zur Beurteilung, ob oder inwieweit interessante Personen aus unserem Personenregister in die dörfliche Gemeinschaft integriert waren, ist bedeutend zu wissen, wer das Amt des Firmpaten übernahm, bzw. auch  ob diese das Amt des Firmpaten für andere Kinder ausgeübt hatten.
Zur Beurteilung, ob oder inwieweit interessante Personen aus unserem Personenregister in die dörfliche Gemeinschaft integriert waren, ist bedeutend zu wissen, wer das Amt des Firmpaten übernahm, bzw. auch  ob diese das Amt des Firmpaten für andere Kinder ausgeübt hatten.
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==Firmpate==
==Firmpate==
Normalerweise ist es üblich, dass sich der Firmling einen Firmpaten sucht, dessen Aufgabe es ist, den Firmling bei seiner christlichen Lebensführung zu begleiten und zu unterstützen. Die Voraussetzungen, um Firmpate zu werden, sind die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche und selbst gefirmt zu sein.
Normalerweise ist es üblich, dass sich der Firmling einen Firmpaten sucht, dessen Aufgabe es ist, den Firmling bei seiner christlichen Lebensführung zu begleiten und zu unterstützen. Die Voraussetzungen, um Firmpate zu werden, sind die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche und selbst gefirmt zu sein. Traditionell hat der Firmling den Firmtag allein mit seinem Paten gefeiert.<br>
Traditionell hat der Firmling den Firmtag allein mit seinem Paten gefeiert.
Das Bistum Augsburg nennt die Voraussetzungen des Firmpaten auf seiner Webseite wie folgt:<br>
 
<code>''bei der Firmung soll dem Firmling "ein Pate zur Seite stehen; dessen Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, daß der Gefirmte sich wie ein wahrer Zeuge Christi verhält und die Verpflichtungen, die mit diesem Sakrament verbunden sind, getreu erfüllt" (c. 892 CIC). Es empfiehlt sich, dass diesen Dienst der Taufpate übernimmt (c. 893 § 2 CIC).<br>
 
Um das Patenamt bei der Taufe oder bei der Firmung zu übernehmen, gelten folgende Voraussetzungen:<br>
 
mind. 16 Jahre alt<br>
Taufe, Firmung, Eucharistieempfang<br>
Führung eines christlichen Lebens<br>
nicht mit kirchlichen Strafen belegt<br>
nicht Vater oder Mutter des Täuflings.<br>
 
Nichtkatholische Christen können grundsätzlich nicht Pate bei der Taufe oder Firmung werden. "Ein Getaufter, der einer nichtkatholischen kirchlichen Gemeinschaft angehört, darf nur zusammen mit einem katholischen Paten, und zwar nur als Taufzeuge [bzw. Firmzeuge], zugelassen werden." (c. 874; vgl. c. 893 CIC).''</code>
 
 
 
 
===Personenregister===
===Personenregister===
Firmpaten galten in der kath. Religion  als auf Dauer  wichtige Bezugspersonen für das Kind, deshalb werden wir hier bei relevanten Personen  aus dem Personenregister die Firmung mit den Paten und dem persönl. Bezug soweit es uns möglich ist eintragen.
Firmpaten galten in der kath. Religion  als auf Dauer  wichtige Bezugspersonen für das Kind, deshalb werden wir hier bei relevanten Personen  aus dem Personenregister die Firmung mit den Paten und dem persönl. Bezug soweit es uns möglich ist eintragen.<br>
 
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Bei den hier exemplarisch gelisteten Fällen lag der Fokus auf den [[Personen: Die Opfer von Hinterkaifeck | Opfern]] und deren familiärem Umfeld. Wie integriert waren die als “Sonderlinge“ beschriebenen Opfer und deren näheren Angehörige?
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{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
|+ Eintragungen aus den Firmregistern der entsprechenden Pfarrei
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! Datum/Pfarrei
! Datum/Pfarrei
! Firmling
! Firmling
!Geburtsdatum
!Firmpate
!Firmpate
! Verhältnis des Firmling zum Paten soweit dieses bekannt ist
! Verhältnis des Firmling zum Paten soweit dieses bekannt ist
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|colspan="4" style="text-align:center;"|'''Pfarrei Waidhofen'''
|25.09.1832
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|[[Personen: Sanhüter Katharina | Katharina Sanhüter]]
|
|14.10.1816
|.
|Katharina Dück v. Diepoltshofen
|.
|Kath. Dück war die Urgroßmutter von [[Personen: Schlittenbauer Anna | Anna Schlittenbauer]] geb. Dick.  
|….
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|28.06.1838
|.
| [[Personen: Sanhüter Anna Maria | Anna Maria Sanhüter]]
|.
| 15.09.1822
|.
|Katharina Dück v. Diepoltshofen
|Kath. Dück war die Urgroßmutter von [[Personen: Schlittenbauer Anna | Anna Schlittenbauer]] geb. Dick.  
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|20.06.1837<br>Scheyern
|.
|[[Personen: Gruber Andreas sen. | Andreas Gruber]]
|.
|04.07.1825
|.
|Schrittenlocher Josef, Gütler in Grainstetten
|Josef Schrittenlocher (auch Schrittenloher) war der 2. Ehemann von Andreas Grubers Großtante.
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|12.07.1853 <br>Waidhofen
|.
|[[Personen: Sanhüter Martin jun. | Martin Sanhüter ]]
|.
|10.11.1843
|….
|Thomas Demmelmair, Gütler von Koppenbach
|&nbsp;
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|23.06.1854<br>Waidhofen
|.
|[[Personen: Sanhüter Felicitas | Felicitas Sanhüter ]]
|….
|06.09.1842
|….
|Richildis Winter, Gütlerstochter von Gerolsbach
|die Tante, Richildis war die jüngere Schwester der Mutter
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|16.07.1862<br>Waidhofen
|.
|[[Personen: Asam Josef | Josef Asam]]
|….
|01.08.1852
|.
|Georg Mair, Gütler in Waidhofen
|Zu Georg Mair, Gütler in Waidhofen , dort wohnhaft auf der Nr. 12, geboren 1813 in Waidhofen und seit 1842 verheiratet, bestand in der gleichen und vorhergehenden Generation keine verwandtschaftliche Beziehung.
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|style="background:#E0F8F1"|11.09.1862<br>Waidhofen
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|style="background:#E0F8F1"|[[Personen: Gruber Cäzilia | Cäzilia Sanhüter]]
|….
|style="background:#E0F8F1"|27.11.1849
|….
|style="background:#E0F8F1"|Richildis Winter, Gütlerstochter von Gerolsbach
|style="background:#E0F8F1"|die Tante mütterlicherseits von Cäzilia, Richildis war die jüngere Schwester der Mutter
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|02.07.1866<br>Oberlauterbach
|.
|[[Personen: Hackl Andreas | Andreas Hackl]]
|….
|21.06.1855
|….
|Josef Hackl, Gütlerssohn von Aresing
|Josef Hackl, Gütlersohn Aresing geboren 1845 war der Cousin von Andreas Hackl
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|style="background:#E0F8F1"|21.06.1871<br>Scheyern
|.
|style="background:#E0F8F1"|[[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]]
|….
|style="background:#E0F8F1"|09.11.1858
|.
|style="background:#E0F8F1"|Thurner Markus, Bauer von Vieth
|style="background:#E0F8F1"|In den Familien Thurner und Gruber gibt es Vorfahren mit gleichem Familiennamen. Eine noch unbekannte weitschichtige Verwandtschaft kann hier also zutreffen, denn auch im umgekehrten Fall, übernahmen die Eheleute Gruber aus Grainstetten das Amt des Firmpaten bei einigen Kindern der Familie Thurner.
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|<div class="center"> "</div>
|.
|[[Personen: Gruber Michael | Michael Gruber]]
|….
|24.09.1861
|….
|<div class="center"> "</div>
|<div class="center"> "</div>
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|1872 o. 1873
|.
<br>Waidhofen
|.
|[[Personen: Gabriel Karl sen. | Karl Gabriel]]
|.
|26.10.1861
|Johann Greppmair, Schmid in Waidhofen
|Zu Johann Greppmair, Schmied in Waidhofen , dort wohnhaft auf der Nr. 1, geboren 1825 in Sielenbach und seit 1855 verheiratet, bestand in der gleichen und vorhergehenden Generation keine verwandtschaftliche Beziehung.
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|-
|
|15.07.1874<br>Scheyern
|.
|[[Personen: Gruber Bernhard | Bernhard Gruber]]
|….
|18.08.1863
|….
|Thurner Markus, Bauer von Vieth
|siehe bei Andreas Gruber
|-
|-
|
|05.05.1877<br>Scheyern
|.
|[[Personen: Gruber Anna | Anna Gruber]]
|.
|25.07.1865
|.
|Thurner Katharina, Gütlerin v. Vieth
|Ehefrau von Thurner Markus. Siehe bei Andreas Gruber
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|18.06.1879<br>Oberlauterbach
|.
|[[Personen: Gabriel Franziska | Franziska Echter]]
|….
|12.09.1857
|….
|Theresia Wagner, Bäuerin in Strobenried
|&nbsp;
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|
|26.04.1880<br>Scheyern
|.
|[[Personen: Gruber Joseph | Joseph Gruber]]
|….
|27.01.1868
|….
|Thurner Markus, Gütler von Vieth
|siehe bei Andreas Gruber
|-
|-
|
|23.06.1888<br>Scheyern
|….
|[[Personen: Starringer Maria | Maria Anna Gruber]]
|….
|23.03.1875
|….
|Thurner Katharina, Gütlerin v. Vieth
|-
|siehe bei Anna Gruber
|
|.
|.
|….
|}
|}
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Und der umgekehrte Fall, Personen/Familien aus unserem Personenregister, die Paten wurden, bzw. das Patenamt übernahmen?
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{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
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! Verhältnis des Paten zum Firmlings soweit dieses bekannt ist
! Verhältnis des Paten zum Firmlings soweit dieses bekannt ist
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|-
|
|colspan="4" style="text-align:center;"|'''Pfarrei Waidhofen'''
|.
|-
|.
|1832
|.
|[[Personen: Asam Georg| Georg Asam]]
|Georg Kastl<br>
[[Orte: Haid am Rain|Oberhaid]]bauerssohn
|Die Mutter von Georg Kastl war eine geborene Asam die in einer bislang noch nicht vollständig entschlüsselten verwandtschaftl. Beziehung zu den Kaifecker Asams stand.
|-
|1832
|[[Personen: Asam Viktoria 1|Viktoria Asam]]
|Anna Kastl v. Oberhaid
|<div class="center"> "</div>
|-
|1832
|[[Personen: Sanhüter Theresia|Theresia Sandhüter]]
|Kath. Dück von Diepoltshofen
|Kath. Dück war die Großtante von Anna Schlittenbauer, geb. Dick.
|-
|1840
|[[Personen: Sanhüter Martin sen.| Martin Sanhüter]]
|Jakob Dück von Diepoltshofen
|Bei Jakob Dück handelt e sich um einen Großonkel von Anna Schlittenbauer, geb. Dick
|-
|1840
|[[Personen: Sanhüter Martin sen.| Martin Sandhüter]]
|Georg Dück
|Bei Georg Dück handelt e sich um den Großvater von Anna Schlittenbauer, geb. Dick.
|-
|1844
|[[Personen: Asam Johann | Johann Asam]] , Kaifeckersohn
|Wendelin Gimpel
|&nbsp;
|-
|1844
|[[Personen: Sanhüter Anna Maria | A. Sandhüter]] v. Diepoltshofen
|Maria Zeller v. Diepoltshofen
|Die Mutter von Maria Zeller war Margaretha, geborene Sanhüter und eine Tante 2. Grades zur Firmpatin
|-
|1844
|[[Personen: Sanhüter Joh. Jakob| Jakob Sandhüter]] von Diepoltshofen
|Peter Rauch v. Loch
|Zwischen Firmling und Pate bestand in der gleichen und vorhergehenden Generation keine verwandtschaftliche Beziehung.
|-
|1844
|Joh. Gabriel, Laagbauer
|Josef Moser
|&nbsp;
|-
|1850
|[[Personen: Asam Georg| Georg Asam]]
|Sebastian Limmer v.Aresing
|Zwischen Firmling und Pate bestand in der gleichen und vorhergehenden Generation keine verwandtschaftliche Beziehung
|-
|1862
|A. M. Gabriel, Gütlerin von Laag
|Kreszenz ?
|A. M. Gabriel war die Großmutter von [[Personen: Gabriel Karl | Karl Gabriel]].
|-
|1868
|Kreszenz Asam, Bäuerin von Kaifeck
|Burghart Anna
|Kreszenz Asam war die Schwägerin von [[Personen: Asam Johann | Johann Asam]]
|-
|1881
|[[Personen: Gabriel Karl sen. | Karl Gabriel sen.]]
|Michael Rachl, Gröbern
|&nbsp;
|-
|colspan="4" style="text-align:center;"|'''Pfarrei Scheyern''' Jahrgänge 1825-1890 <div style="font-size:85%;">(der Pfarrei des Herkunftorts von Andreas Gruber)</div>
|-
|1868
|[[Personen: Gruber Martina | Martina Gruber]]
|Thurner Ther., Vieth
|&nbsp;
|-
|-
|
|1880
|.
|[[Personen: Gruber Andreas sen. | Andreas Gruber sen.]]
|….
|Thurner Andreas, Vieth
|….
|&nbsp;
|-
|-
|
|1884
|….
|[[Personen: Gruber Michael | Michael Gruber]]
|….
|Rhurner Jakob
|….
|&nbsp;
|-
|-
|
|colspan="4" style="text-align:center;"|'''Pfarrei Gerolsbach''' Jahrgänge 1825 -1845 <div style="font-size:85%;">(der Pfarrei des Herkunftorts von Cäzilia Gruber)</div>
|….
|….
|….
|-
|-
|
|1829
|….
|Obermair Martina, Bäuerin in Gerenzhausen
|.
|Franziska Fridl, Friedlhof
|.
|Martina Obermair war die Mutter von [[Personen: Gruber Martina | Martina Gruber]], bzw. die Großmutter von [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]].
|-
|-
|
|1833
|.
|Obermair Josef, Bauer in Eisenhut
|.
|Josef Fridl, Friedlhof
|.
|Josef Obermair war der Vater von [[Personen: Gruber Martina | Martina Gruber]], bzw. der Großvater von [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]].
|-
|1835
|Obermair Josef, Bauer in Eisenhut
|Joh. Ev. Fridl, Friedlhof
|Josef Obermair war der Vater von [[Personen: Gruber Martina | Martina Gruber]], bzw. der Großvater von [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]].
|-
|1837
|Winter Anna Maria, Bäuerin von Bockhof
|Franziska Haas, Stockhausen
|Ehefrau des Großonkels 2. Grades der [[Personen: Gruber Cäzilia | Cäzilia Gruber]]
|-
|1839
|Obermair Josef, Bauer in Eisenhut
|Michael Fridl, Friedlhof
|Josef Obermair war der Vater von [[Personen: Gruber Martina | Martina Gruber]], bzw. der Großvater von [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]].
|-
|1841
|Obermair Josef, Bauer in Eisenhut
|Paulus Fridl, Friedlhof
|Josef Obermair war der Vater von [[Personen: Gruber Martina | Martina Gruber]], bzw. der Großvater von [[Personen: Gruber Andreas | Andreas Gruber]].
|-
|-
|1843
|Winter Sebastian, Bauer v. Bockhof
|Martin Haas, Stockhausen
|Großonkel 2. Grades der [[Personen: Gruber Cäzilia | Cäzilia Gruber]]
|}
|}
===Fragen/ Bemerkungen===
Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da in den Firmbüchern der Pfarreien einerseits Jahrgänge fehlen, und andrerseits bei nicht zweifelsfreier Zuordnung eine Person nicht aufgenommen wurde. Zum Beispiel, wenn dort nur der Name ohne weitere Angaben eingetragen war.


===Quellen===
===Quellen===
Diözesanarchiv Augsburg<br>
Diözesanarchiv Augsburg<br>
Archiv des Erzbistums München und Freising<br>
[https://bistum-augsburg.de/Hauptabteilungen/Hauptabteilung-VI/Glaube-und-Lehre/Glaubenslehre/Glaubensfragen/Paten-bei-Taufe-und-Firmung2 Bistum Augsburg Paten - Welche Voraussetzungen müssen Tauf- oder Firmpaten erfüllen?]<br>
[https://de.wikipedia.org/wiki/Firmung Wikipedia Firmung]  
[https://de.wikipedia.org/wiki/Firmung Wikipedia Firmung]  
Gründliche und leichtfaßliche Erklärung des katholischen Katechismus ..., Band 3, von Joseph Deharbe, 1888
Gründliche und leichtfaßliche Erklärung des katholischen Katechismus ..., Band 3, von Joseph Deharbe, 1888

Aktuelle Version vom 31. August 2024, 18:39 Uhr


Zur Beurteilung, ob oder inwieweit interessante Personen aus unserem Personenregister in die dörfliche Gemeinschaft integriert waren, ist bedeutend zu wissen, wer das Amt des Firmpaten übernahm, bzw. auch ob diese das Amt des Firmpaten für andere Kinder ausgeübt hatten.

Was?

Die Firmung ist eines der sieben Sakramente der römisch-katholischen Kirche und im Leben eines katholischen Christen ein wichtiges Ereignis. Theologisch gesehen ist die Firmung die Vollendung der Taufe. In der Urkirche waren Taufe und Firmung ein einziges Sakrament. Erst seit dem 2./3. Jahrhundert begann man allmählich, die Taufe in zwei verschiedene Ritualschritte aufzuteilen, woraus dann im Laufe der Zeit die Firmung hervorging.

Ablauf

Die Firmung wird in der römisch-katholischen Kirche im Allgemeinen von einem Bischof („ordentlicher Spender“) gespendet. Wo dies nicht möglich ist, kann sie auch von einem Priester gespendet werden, der jedoch eine besondere Beauftragung des Diözesanbischofs für diese Firmung braucht (außerordentlicher Spender). Im römischen Ritus beginnt die Firmung mit einem Eröffnungsgebet und der Erneuerung des Taufversprechens durch die Firmlinge. Anschließend breitet der Firmspender die Hände über dem Firmling aus und betet um die Herabkunft des Heiligen Geistes und die Vermittelung der Gaben des Heiligen Geistes. Dann legt er die rechte Hand auf den Kopf des Firmlings und zeichnet ihm mit Chrisam, einem vom (Orts-)Bischof geweihten Salböl, ein Kreuz auf die Stirn. Er spricht dazu: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Während der Firmung legt der Firmpate (in Österreich und Süddeutschland auch Firmgöd genannt) als Zeichen seiner Unterstützung seine Hand auf die rechte Schulter des Firmlings. Es folgen ein abschließendes Gebet und der Segen sowie anschließend die Feier der Eucharistie.Bis zur Erneuerung des Ritus der Firmung 1973 war ein angedeuteter Backenstreich des Bischofs als Symbol der Stärkung (vgl. Ritterschlag) allgemein üblich. Der Firmpate soll den Firmling bei dessen christlicher Lebensführung begleiten und unterstützen, des weiteren beschreibt Deharbe bei der Auswahl des Paten, dass die Firmpaten , eines unsträflichen Wandels und von solchem Alter sein, daß sie die ihnen als Firmpaten obliegenden Pflichten erfüllen können. " Wie bei der Taufe, so entsteht auch hier zwischen dem Paten und der gefirmten Person und deren Eltern eine geistliche Verwandtschaft…“

Firmpate

Normalerweise ist es üblich, dass sich der Firmling einen Firmpaten sucht, dessen Aufgabe es ist, den Firmling bei seiner christlichen Lebensführung zu begleiten und zu unterstützen. Die Voraussetzungen, um Firmpate zu werden, sind die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche und selbst gefirmt zu sein. Traditionell hat der Firmling den Firmtag allein mit seinem Paten gefeiert.
Das Bistum Augsburg nennt die Voraussetzungen des Firmpaten auf seiner Webseite wie folgt:

bei der Firmung soll dem Firmling "ein Pate zur Seite stehen; dessen Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, daß der Gefirmte sich wie ein wahrer Zeuge Christi verhält und die Verpflichtungen, die mit diesem Sakrament verbunden sind, getreu erfüllt" (c. 892 CIC). Es empfiehlt sich, dass diesen Dienst der Taufpate übernimmt (c. 893 § 2 CIC).

Um das Patenamt bei der Taufe oder bei der Firmung zu übernehmen, gelten folgende Voraussetzungen:

mind. 16 Jahre alt
Taufe, Firmung, Eucharistieempfang
Führung eines christlichen Lebens
nicht mit kirchlichen Strafen belegt
nicht Vater oder Mutter des Täuflings.

Nichtkatholische Christen können grundsätzlich nicht Pate bei der Taufe oder Firmung werden. "Ein Getaufter, der einer nichtkatholischen kirchlichen Gemeinschaft angehört, darf nur zusammen mit einem katholischen Paten, und zwar nur als Taufzeuge [bzw. Firmzeuge], zugelassen werden." (c. 874; vgl. c. 893 CIC).



Personenregister

Firmpaten galten in der kath. Religion als auf Dauer wichtige Bezugspersonen für das Kind, deshalb werden wir hier bei relevanten Personen aus dem Personenregister die Firmung mit den Paten und dem persönl. Bezug soweit es uns möglich ist eintragen.

Bei den hier exemplarisch gelisteten Fällen lag der Fokus auf den Opfern und deren familiärem Umfeld. Wie integriert waren die als “Sonderlinge“ beschriebenen Opfer und deren näheren Angehörige?

Eintragungen aus den Firmregistern der entsprechenden Pfarrei
Datum/Pfarrei Firmling Geburtsdatum Firmpate Verhältnis des Firmling zum Paten soweit dieses bekannt ist
25.09.1832 Katharina Sanhüter 14.10.1816 Katharina Dück v. Diepoltshofen Kath. Dück war die Urgroßmutter von Anna Schlittenbauer geb. Dick.
28.06.1838 Anna Maria Sanhüter 15.09.1822 Katharina Dück v. Diepoltshofen Kath. Dück war die Urgroßmutter von Anna Schlittenbauer geb. Dick.
20.06.1837
Scheyern
Andreas Gruber 04.07.1825 Schrittenlocher Josef, Gütler in Grainstetten Josef Schrittenlocher (auch Schrittenloher) war der 2. Ehemann von Andreas Grubers Großtante.
12.07.1853
Waidhofen
Martin Sanhüter 10.11.1843 Thomas Demmelmair, Gütler von Koppenbach  
23.06.1854
Waidhofen
Felicitas Sanhüter 06.09.1842 Richildis Winter, Gütlerstochter von Gerolsbach die Tante, Richildis war die jüngere Schwester der Mutter
16.07.1862
Waidhofen
Josef Asam 01.08.1852 Georg Mair, Gütler in Waidhofen Zu Georg Mair, Gütler in Waidhofen , dort wohnhaft auf der Nr. 12, geboren 1813 in Waidhofen und seit 1842 verheiratet, bestand in der gleichen und vorhergehenden Generation keine verwandtschaftliche Beziehung.
11.09.1862
Waidhofen
Cäzilia Sanhüter 27.11.1849 Richildis Winter, Gütlerstochter von Gerolsbach die Tante mütterlicherseits von Cäzilia, Richildis war die jüngere Schwester der Mutter
02.07.1866
Oberlauterbach
Andreas Hackl 21.06.1855 Josef Hackl, Gütlerssohn von Aresing Josef Hackl, Gütlersohn Aresing geboren 1845 war der Cousin von Andreas Hackl
21.06.1871
Scheyern
Andreas Gruber 09.11.1858 Thurner Markus, Bauer von Vieth In den Familien Thurner und Gruber gibt es Vorfahren mit gleichem Familiennamen. Eine noch unbekannte weitschichtige Verwandtschaft kann hier also zutreffen, denn auch im umgekehrten Fall, übernahmen die Eheleute Gruber aus Grainstetten das Amt des Firmpaten bei einigen Kindern der Familie Thurner.
"
Michael Gruber 24.09.1861
"
"
1872 o. 1873


Waidhofen

Karl Gabriel 26.10.1861 Johann Greppmair, Schmid in Waidhofen Zu Johann Greppmair, Schmied in Waidhofen , dort wohnhaft auf der Nr. 1, geboren 1825 in Sielenbach und seit 1855 verheiratet, bestand in der gleichen und vorhergehenden Generation keine verwandtschaftliche Beziehung.
15.07.1874
Scheyern
Bernhard Gruber 18.08.1863 Thurner Markus, Bauer von Vieth siehe bei Andreas Gruber
05.05.1877
Scheyern
Anna Gruber 25.07.1865 Thurner Katharina, Gütlerin v. Vieth Ehefrau von Thurner Markus. Siehe bei Andreas Gruber
18.06.1879
Oberlauterbach
Franziska Echter 12.09.1857 Theresia Wagner, Bäuerin in Strobenried  
26.04.1880
Scheyern
Joseph Gruber 27.01.1868 Thurner Markus, Gütler von Vieth siehe bei Andreas Gruber
23.06.1888
Scheyern
Maria Anna Gruber 23.03.1875 Thurner Katharina, Gütlerin v. Vieth siehe bei Anna Gruber





Und der umgekehrte Fall, Personen/Familien aus unserem Personenregister, die Paten wurden, bzw. das Patenamt übernahmen?

Datum/Pfarrei Firmpate Firmling Verhältnis des Paten zum Firmlings soweit dieses bekannt ist
Pfarrei Waidhofen
1832 Georg Asam Georg Kastl

Oberhaidbauerssohn

Die Mutter von Georg Kastl war eine geborene Asam die in einer bislang noch nicht vollständig entschlüsselten verwandtschaftl. Beziehung zu den Kaifecker Asams stand.
1832 Viktoria Asam Anna Kastl v. Oberhaid
"
1832 Theresia Sandhüter Kath. Dück von Diepoltshofen Kath. Dück war die Großtante von Anna Schlittenbauer, geb. Dick.
1840 Martin Sanhüter Jakob Dück von Diepoltshofen Bei Jakob Dück handelt e sich um einen Großonkel von Anna Schlittenbauer, geb. Dick
1840 Martin Sandhüter Georg Dück Bei Georg Dück handelt e sich um den Großvater von Anna Schlittenbauer, geb. Dick.
1844 Johann Asam , Kaifeckersohn Wendelin Gimpel  
1844 A. Sandhüter v. Diepoltshofen Maria Zeller v. Diepoltshofen Die Mutter von Maria Zeller war Margaretha, geborene Sanhüter und eine Tante 2. Grades zur Firmpatin
1844 Jakob Sandhüter von Diepoltshofen Peter Rauch v. Loch Zwischen Firmling und Pate bestand in der gleichen und vorhergehenden Generation keine verwandtschaftliche Beziehung.
1844 Joh. Gabriel, Laagbauer Josef Moser  
1850 Georg Asam Sebastian Limmer v.Aresing Zwischen Firmling und Pate bestand in der gleichen und vorhergehenden Generation keine verwandtschaftliche Beziehung
1862 A. M. Gabriel, Gütlerin von Laag Kreszenz ? A. M. Gabriel war die Großmutter von Karl Gabriel.
1868 Kreszenz Asam, Bäuerin von Kaifeck Burghart Anna Kreszenz Asam war die Schwägerin von Johann Asam
1881 Karl Gabriel sen. Michael Rachl, Gröbern  
Pfarrei Scheyern Jahrgänge 1825-1890
(der Pfarrei des Herkunftorts von Andreas Gruber)
1868 Martina Gruber Thurner Ther., Vieth  
1880 Andreas Gruber sen. Thurner Andreas, Vieth  
1884 Michael Gruber Rhurner Jakob  
Pfarrei Gerolsbach Jahrgänge 1825 -1845
(der Pfarrei des Herkunftorts von Cäzilia Gruber)
1829 Obermair Martina, Bäuerin in Gerenzhausen Franziska Fridl, Friedlhof Martina Obermair war die Mutter von Martina Gruber, bzw. die Großmutter von Andreas Gruber.
1833 Obermair Josef, Bauer in Eisenhut Josef Fridl, Friedlhof Josef Obermair war der Vater von Martina Gruber, bzw. der Großvater von Andreas Gruber.
1835 Obermair Josef, Bauer in Eisenhut Joh. Ev. Fridl, Friedlhof Josef Obermair war der Vater von Martina Gruber, bzw. der Großvater von Andreas Gruber.
1837 Winter Anna Maria, Bäuerin von Bockhof Franziska Haas, Stockhausen Ehefrau des Großonkels 2. Grades der Cäzilia Gruber
1839 Obermair Josef, Bauer in Eisenhut Michael Fridl, Friedlhof Josef Obermair war der Vater von Martina Gruber, bzw. der Großvater von Andreas Gruber.
1841 Obermair Josef, Bauer in Eisenhut Paulus Fridl, Friedlhof Josef Obermair war der Vater von Martina Gruber, bzw. der Großvater von Andreas Gruber.
1843 Winter Sebastian, Bauer v. Bockhof Martin Haas, Stockhausen Großonkel 2. Grades der Cäzilia Gruber

Fragen/ Bemerkungen

Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da in den Firmbüchern der Pfarreien einerseits Jahrgänge fehlen, und andrerseits bei nicht zweifelsfreier Zuordnung eine Person nicht aufgenommen wurde. Zum Beispiel, wenn dort nur der Name ohne weitere Angaben eingetragen war.

Quellen

Diözesanarchiv Augsburg
Archiv des Erzbistums München und Freising
Bistum Augsburg Paten - Welche Voraussetzungen müssen Tauf- oder Firmpaten erfüllen?
Wikipedia Firmung Gründliche und leichtfaßliche Erklärung des katholischen Katechismus ..., Band 3, von Joseph Deharbe, 1888