Schlittenbauerchronik1: 01: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Jachenhausen.png|250px|thumb|right|Jachenhausen in der Nähe von Riedenburg ist ca. 75km von Gröbern entfernt.<br> | |||
Quelle: http://geoportal.bayern.de/bayernatlas/L7ExSNbPC4sb6TPJDblCAiLPd0Fv2v9OnIrPrA5rbixOP8hEaFIVXrbAcpsGQCaUdhZLLGbowYS60u-YtLhY0kUWLQgjSEXXlqsKLi78LLlB87Q9KnZcTQ/L7E59/OnI59/B8730]] | |||
Eltern waren Jakob und Sabine Schlittenbauer, Jachenhausen | Eltern waren Jakob und Sabine Schlittenbauer, Jachenhausen | ||
Kinder: | Kinder: | ||
* Johann Baptist, geb.: 30.11.1835 Jachenhausen, gest.: | * Johann Baptist, geb.: 30.11.1835 Jachenhausen, gest.: 11.02.1835 | ||
* Anna Maria, geb.: 24.05.1836 Jachenhausen, gest.: 23.08.1836 | * Anna Maria, geb.: 24.05.1836 Jachenhausen, gest.: 23.08.1836 | ||
* Jakob, geb.: 26.07.1837 Jachenhausen | * Jakob, geb.: 26.07.1837 Jachenhausen | ||
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Hoferbe: <br> | Hoferbe: <br> | ||
[[Personen: Schlittenbauer Lorenz|Lorenz Schlittenbauer]] geboren am 16.06.1874 in Gröbern, verheiratet mit [[Personen: Schlittenbauer Viktoria|Viktoria]], geborene Tyroller aus Ried, geboren am 17.10.1869, getraut am 17.01.1899 und gleichzeitig den Hof übernommen.<br> | [[Personen: Schlittenbauer Lorenz|Lorenz Schlittenbauer]] geboren am 16.06.1874 in [[Orte: Gröbern|Gröbern]], verheiratet mit [[Personen: Schlittenbauer Viktoria|Viktoria]], geborene Tyroller aus Ried, geboren am 17.10.1869, getraut am 17.01.1899 und gleichzeitig den Hof übernommen.<br> | ||
Seine Eltern Schlittenbauer kauften sich 1901 in Waidhofen ein kleines Austragshaus.<br><br> | Seine Eltern Schlittenbauer kauften sich 1901 in [[Orte: Waidhofen|Waidhofen]] ein kleines Austragshaus.<br><br> | ||
Die Großeltern von seiner 1. Frau Viktoria waren Johann Michael Tyroller von Mühlried und Ursula geborene Röll. (Schmidhofer)<br><br> | Die Großeltern von seiner 1. Frau Viktoria waren Johann Michael Tyroller von Mühlried und Ursula geborene Röll. (Schmidhofer)<br><br> | ||
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Am 4.April 1922 haben Lorenz Schlittenbauer (47) Ortsführer und seine Nachbarn Michael Pöll (57), Jakob Sigl (30) und dem Schlittenbauer seine Söhne Johann (16) und Josef (9) den Hinterkaifeckermord entdeckt. | Am 4.April 1922 haben Lorenz Schlittenbauer (47) Ortsführer und seine Nachbarn [[Personen: Pöll Michael|Michael Pöll]] (57), [[Personen: Sigl Jakob|Jakob Sigl]] (30) und dem Schlittenbauer seine Söhne Johann (16) und Josef (9) den Hinterkaifeckermord entdeckt. | ||
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Aus den Polizeiberichten: <br>Am Freitag 17.03.1922 war die Spende im Beichtstuhl von 700 Goldmark. Das war 2 Wochen vor dem Mord. Dieses Geld war viel wert, das Papiergeld war nicht mehr viel wert, wegen der Währung 15.03.1923.<br> | Aus den Polizeiberichten: <br>Am Freitag 17.03.1922 war die Spende im Beichtstuhl von 700 Goldmark. Das war 2 Wochen vor dem Mord. Dieses Geld war viel wert, das Papiergeld war nicht mehr viel wert, wegen der Währung 15.03.1923.<br> | ||
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Die 7 Jahre alte Tochter Cäzilie wird am Samstag in der Schule gefragt, warum sie in der Schule eingeschlafen ist, sie erzählt von der Suche nach der Großmutter, in der vergangenen Nacht. (von Frau Fuchs und Lehrer Sellwanger)<br> | Die 7 Jahre alte Tochter Cäzilie wird am Samstag in der Schule gefragt, warum sie in der Schule eingeschlafen ist, sie erzählt von der Suche nach der Großmutter, in der vergangenen Nacht. (von Frau Fuchs und Lehrer Sellwanger)<br> | ||
(Am Donnerstag oder Freitag sollen zwei Soldaten in der Nacht in Hinterkaifeck eingeschlichen sein und ein Oberleutnant (Mehnert) im Wald sich mit den beiden Soldaten durch Lichtzeichen miteinander verständigt haben. Es bestand keine Absicht die Leute zu töten. Nach N. soll nur eine Sicherstellung der Papiere der militärischen Sachen gesucht werden.)<br> | (Am Donnerstag oder Freitag sollen zwei Soldaten in der Nacht in Hinterkaifeck eingeschlichen sein und ein Oberleutnant (Mehnert) im Wald sich mit den beiden Soldaten durch Lichtzeichen miteinander verständigt haben. Es bestand keine Absicht die Leute zu töten. Nach N. soll nur eine Sicherstellung der Papiere der militärischen Sachen gesucht werden.)<br> | ||
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Einige polizeiliche Feststellungen über Schlittenbauer:<br> | Einige polizeiliche Feststellungen über Schlittenbauer:<br> | ||
Neuburg | Neuburg 04.- 05. April 1922. Als die Kommission am 4. April nachts den Stall betrat war das Vieh sehr unruhig und brüllte durcheinander. <br> | ||
Gerichtskommission, gez. Wieser, gez. Schäfer. (Schrobenhausen)<br><br> | Gerichtskommission, gez. Wieser, gez. Schäfer. (Schrobenhausen)<br><br> | ||
Aktuelle Version vom 8. April 2015, 21:23 Uhr
Erinnerungen v. Alois Schlittenbauer - Dokument 1
Seite 01 bis Seite 08
- Familiäres
- Erinnerungen von Alois an seine Eltern
- Die Entdeckung der Mordtat
- Aus der Chronologie (I)
- Erinnerungen von Regina an den Hausbrand 1926
- Aus der Chronologie (II)
- Der Verdacht gegen Lorenz Schlittenbauer - Feststellungen
FAMILIÄRES Eltern waren Jakob und Sabine Schlittenbauer, Jachenhausen Kinder:
Kinder von Johann und Anna Maria Schlittenbauer: 10
Die Großeltern von seiner 1. Frau Viktoria waren Johann Michael Tyroller von Mühlried und Ursula geborene Röll. (Schmidhofer)
Die Eltern Johann und Magdalena Tyroller zogen zu ihrer Tochter nach Gröbern 1902. Lorenz Schlittenbauer geboren am 16.08.1874 und Viktoria Tyroller geboren 1869 haben in Waidhofen am 17.01.1899 geheiratet und den Peterbauerhof übemommen. (Perter)
Beide an einer ärztlich nicht erklärbaren Krankheit. (Kinderkrankheit) Am 18.05.1906 starb der Vater Johann Schlittenbauer. Am 07.05.1921 heiratete Lorenz Schlittenbauer Anna Dick von Diepoltshofen, geboren am 17.07.1892. Diese brachte einen Sohn Josef mit in die Ehe, Josef ist am 31.03.1913 geboren. Er wurde umgeschrieben auf den Namen Schlittenbauer. (Schenkenau) LORENZ SCHLITTENBAUER Was wir (Regina, Anna, Lorenz Alois) wissen, und erzählt bekamen vom Vater Lorenz und Mutter Anna Schlittenbauer:
Neuer Stand: 81,29 Tagwerk. 1907 hat er den Stall und Stadel erneuert. Unser Vater hat manches in einem kleinen Buch aufgeschrieben. In einem anderen kleinerem Buch steht: Nach dem Tod seiner Frau am 14.07.1918 war unser Vater mit der Nachbarin Viktoria Gabriel befreundet, obwohl er wußte, dass diese mit ihrem Vater ein Verhältnis hatte. Am 07.09.1919 war die Geburt des Kindes Josef. Die Viktoria Gabriel gab als Vater des Kindes den Nachbarn Schlittenbauer an. ERINNERUNGEN VON ALOIS AN SEINE ELTERN Alois geb. 1932: Am 07.05.1921 heiratete unser Vater mit 46 Jahren unsere Mutter Anna Dick, sie war 29 Jahre alt, und 18 Jahre jünger als er und hatte einen Sohn Josef mit 8 Jahren. Dazu hat uns unsere Mutter erzählt: DIE ENTDECKUNG DER MORDTAT Am 4.April 1922 haben Lorenz Schlittenbauer (47) Ortsführer und seine Nachbarn Michael Pöll (57), Jakob Sigl (30) und dem Schlittenbauer seine Söhne Johann (16) und Josef (9) den Hinterkaifeckermord entdeckt.
Michael Plöckl sieht um ca. 23 Uhr Rauch am Backofen und Lichtzeichen im Wald (Taschenlampe). AUS DER CHRONOLOGIE (I) 1922 im Mai verheiratete unser Vater seine Tochter Magdalena nach Thierham. (Landwirtschaft) Es waren einige Vernehmungen 1925 bis 1926 über Hinterkaifeck wegen seinem Nachbarn Sigl, aber kein Erfolg. 1926 war ein großer Sturm, der den Birnbaum umriss und die Kapelle, die auf seinem Grund stand, zertrümmert. 1926 ist die Tochter Anna geboren. Am 04.11.1926 Nachmittag um 3 Uhr brannte das ganze Anwesen nieder und am 15.12.1926 zog er mit seinen Angehörigen wieder notdürftig ein. ERINNERUNGEN VON REGINA AN DEN HAUSBRAND 1926 Der Hofbrand (Regina): Die Brandursache soll das drei Tage lange Dreschen mit dem Dampfkessel gewesen sein. (Funkenflug) Alle Gröbener haben geholfen beim Hausbau, auch Sigl. AUS DER CHRONOLOGIE (II) Im Februar 1927 heiratete seine Tochter Viktoria nach Schrobenhausen in eine Bäckerei.
DER VERDACHT GEGEN LORENZ SCHLITTENBAUER - FESTSTELLUNGEN Einige polizeiliche Feststellungen über Schlittenbauer: München, den 06.04.1922: Schlittenbauer hat die Alimente für den Knaben im Voraus beglichen und sich dann mit einer anderen Frauensperson verheiratet. Er gilt als gut situiert. Später habe er noch mit beiden Familien Gruber - Gabriel verkehrt, ist somit nicht mit ihnen verfeindet gewesen. Das Motiv zu einer solch schweren Tat fehlt bei Schlittenbauer. (Reingruber Kriminaloberinspektor) Neuburg, den 10.04.1922: Für Schlittenbauer, der selbst verdächtig bezeichnet wurde, im übrigen aber allgemein als etwas sonderbarer aber harmloser, gutmütiger und stets hilfsbereiter Mensch geschildert wird und selbst vermögend ist, ist ein Motiv zur Tat nicht erkennbar. (Renner Staatsanwalt, Neuburg) 29.12.1922: Die seit dem Bericht vom 9. September 1922 Nr. 1369 weiter gepflogenen Ermittlungen haben einen Erfolg nicht gezeitigt. Im Verfahren gegen das Brüderpaar Andreas und Kurt Schreiner musste wegen Unzulänglichkeit der Verdachtsgründe ebenso eingestellt werden, wie das gegen den Ortsführer Schlittenbauer. (Gez. Renner Staatsanwalt Neuburg) 20. Oktober 1923: Doch kann nun, den im meinem ersten Berichte erwähnten Verdacht, gegen den Ortsführer Lorenz Schlittenbauer von Gröbern endgültig als beseitigt gelten. Ebenso ist das Alibi eines in der Schrobenhausener Gegend vielfach verdächtigten Karl Bichler von Waidhofen, der Beziehungen zu der Ermordeten hatte, einwandfrei dargetan worden. Antwort: 1. Am 05.04.1922 haben Schlittenbauer, Sigl und Pröll übereinstimmend angegeben, dass sie alle drei vom Maschinenhaus aus, das Scheunentor erbrochen haben und von da aus in das Anwesen eingedrungen seien. Sämtlichen Türen waren verschlossen. Die in den Hofraum führende Türe will Schlittenbauer von innen geöffnet haben. Am 19. Juli 1929, zur Anzeige Hammer und Knauer. Durch die Angaben des Hammer und Knauer konnten weiteres Beweismaterial gegen Schlittenbauer nicht erbracht werden. Das Motiv, der Endzweck einer solch schweren Tat seitens Schlittenbauer ist nicht verständlich. Die Genannten brachten vor, es liege ein Racheakt vor, sie waren aber nicht in der Lage anzugeben, worin der Racheakt gelegen haben soll. Die früheren Beziehungen Schlittenbauer zu den Familien Gruber – Gabriel dürfte sich durch die Verehelichung Schlittenbauers gelöst haben. Er hat die Alimente für sein Kind im Voraus bezahlt und es ist nicht anzunehmen, dass es nachträglich deswegen zu Auseinandersetzungen gekommen ist. Seine Vermögensverhältnisse sollen zur Zeit der Tat nicht ungünstig gewesen sein. Wenn es ihm um Geld gewesen wäre, so hätte er das Versteck des selben wohl gewusst und das Geld an sich genommen. 1929-30 ging Reingruber Kriminaloberinspektor München in den Ruhestand. Nachfolger war Kriminalinspektor Riedmayr. Am 7. 2. 1931 zum Schluss möchte ich nicht unterlassen darauf hinzuweisen, dass ich mir wohl bewusst bin, dass die Aussichten für eine Überführung des Schlittenbauer denkbar gering sind.
Gez. Riedmayr Kriminalinspektor. Nach der Vernehmung in München: (Anklage Meier, Wangen, Säger) München, 29.November 1933: In den letzten Jahren ist schon öfters das Gerücht verbreitet worden, der verheiratete Landwirt Lorenz Schlittenbauer geboren am 16.8.1874 in Gröbern, sei der Mörder von Hinterkaifeck. Am 31.03.1931 wurde Schlittenbauer durch die Polizeidirektion München einem eingehendem Verhör unterzogen. Anhaltspunkte, die ein weiteres Vorgehen gegen Schlittenbauer gerechtfertigt hätten, konnten nicht erbracht werden. München, den 22.11.1934: Es erübrigt sich auf die wertlosen Angaben von Knauer und Hammer oder Gärtner, Bürsten Hausiererin von Gröbern. Es kann weder gegen Wendelin Kaspar noch gegen Lorenz Schlittenbauer vorgegangen werden. Ingolstadt den 08.09.1981: Es bestand auch zur Tatzeit zwischen den Familien Schlittenbauer und Gruber-Gabriel keine Feindschaft. Bei Schlittenbauer kann man daher auch bei ganz kritischer Einstellung kein Motiv für eine derart schreckliche Tat erkennen. |