Zeitungsartikel: 1922-04-14 Neuburger Anzeiger: Unterschied zwischen den Versionen

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Neuburg, 13. April. (Der sechsfache Raubmord.)Am Samstag wurden die sechs Opfer des scheußlichen Verbrechens im Einödhof Hinterkaifeck bei Wangen in Waidhofen beerdigt. Eine große Menschenmenge strömte aus der Umgebung zusammen, um an der Trauerfeier teilzunehmen. Nach dem Ergebnisse der gerichtsärztlichen Sektion haben die Täter in bestialischer Weise gewütet. Der alten Frau Gruber war der Kopf durch nicht weniger als sieben Hiebe eingeschlagen worden. Die kleine Viktoria scheint einen Todeskampf gehabt zu haben, denn sie hielt einen Büschel Haare in der rechten Hand. Als die Unmenschen den ersten Teil ihrer gräßlichen Tat vollbracht, gingen sie durch den Stall nach der Magdkammer, wo die bekanntlich am gleichen Tage eingestandene Magd Baumgartner gerade am Ausziehen war, wie ein abgezogener Schuh vermuten läßt. Diese wurde durch wuchtige Schläge auf den Hinterkopf sofort erledigt. Der kleine Joseph wird daraufhin geweint und geschrieen haben, so daß er den Mördern unbequem erschien. So ist es zu erklären, warum auch er zum Opfer wurde. Die Beute der Raubmörder bestand im Inhalt der großen Brieftasche, die man leer am Boden fand. Da die Unmenschen schnell zum gewollten Raub gekommen waren, sahen sie von einer weiteren Durchwühlung der Schränke und Behälter ab. An Vorräten scheinen die Mörder lediglich Brot - da kein einziges Stückchen mehr vorgefunden wurde, der Ofen war zum Backen hergerichtet - und Fleisch mitgenommen zu haben.<br>
[[Orte: Neuburg a. d. Donau|Neuburg]], 13. April. (Der sechsfache Raubmord.)Am Samstag wurden die sechs [[Personen: Die Opfer von Hinterkaifeck|Opfer]] des scheußlichen Verbrechens im [[Hinterkaifeck|Einödhof Hinterkaifeck]] bei [[Orte: Wangen|Wangen]] in [[Orte: Waidhofen|Waidhofen]] beerdigt. Eine große Menschenmenge strömte aus der Umgebung zusammen, um an der [[Sachverhalte: Die Kirche in Waidhofen#Der Friedhof |Trauerfeier]] teilzunehmen. Nach dem Ergebnisse der [[Sachverhalte: Die Verletzungen der Opfer|gerichtsärztlichen Sektion]] haben die Täter in bestialischer Weise gewütet. Der alten Frau Gruber war der Kopf durch nicht weniger als sieben Hiebe eingeschlagen worden. Die kleine Viktoria scheint einen Todeskampf gehabt zu haben, denn sie hielt einen Büschel Haare in der rechten Hand. Als die Unmenschen den ersten Teil ihrer gräßlichen Tat vollbracht, gingen sie durch den Stall nach der [[Sachverhalte: Die 5 Tatortbilder#5 Tatort 2: Magdzimmer |Magdkammer]], wo die bekanntlich am gleichen Tage eingestandene [[Personen: Baumgartner Maria|Magd Baumgartner]] gerade am Ausziehen war, wie ein abgezogener Schuh vermuten läßt. Diese wurde durch wuchtige Schläge auf den Hinterkopf sofort erledigt. Der kleine Joseph wird daraufhin geweint und geschrieen haben, so daß er den Mördern unbequem erschien. So ist es zu erklären, warum auch er zum Opfer wurde. [[Berichte: 1922-04-06 Reingruber Georg|Die Beute]] der Raubmörder bestand im Inhalt der großen Brieftasche, die man leer am Boden fand. Da die Unmenschen schnell zum gewollten Raub gekommen waren, sahen sie von einer weiteren Durchwühlung der Schränke und Behälter ab. An Vorräten scheinen die Mörder lediglich Brot - da kein einziges Stückchen mehr vorgefunden wurde, der Ofen war zum Backen hergerichtet - und Fleisch mitgenommen zu haben.<br>
Wie die "Münchner Zeitung" mitteilt, hat die bisherige Untersuchung ergeben, daß es sich höchstwahrscheinlich um 2 Mordbuben handelt, die vermutlich zwei Tage lang im Heu auf eine günstige Gelegenheit zur Ausführung ihres Verbrechens gewartet hatten. In der nächsten Nähe des Kamins waren einige Dachziegel abgehoben. Hinsichtlich der Täterschaft schwebt noch vollständiges Dunken.
Wie die "Münchner Zeitung" mitteilt, hat die bisherige Untersuchung ergeben, daß es sich höchstwahrscheinlich um 2 Mordbuben handelt, die vermutlich zwei Tage lang im Heu auf eine günstige Gelegenheit zur Ausführung ihres Verbrechens gewartet hatten. In der nächsten Nähe des Kamins waren einige Dachziegel abgehoben. Hinsichtlich der Täterschaft schwebt noch vollständiges Dunkel.





Aktuelle Version vom 21. August 2013, 22:15 Uhr

Der sechsfache Raubmord

Detailinformationen

Datum

14.04.1922

Ort

Neuburg

Art des Dokumentes

Zeitungsartikel

Verfasser

unbekannt

Verfasst für

Neuburger Anzeiger

Inhalt

Neuburg, 13. April. (Der sechsfache Raubmord.)Am Samstag wurden die sechs Opfer des scheußlichen Verbrechens im Einödhof Hinterkaifeck bei Wangen in Waidhofen beerdigt. Eine große Menschenmenge strömte aus der Umgebung zusammen, um an der Trauerfeier teilzunehmen. Nach dem Ergebnisse der gerichtsärztlichen Sektion haben die Täter in bestialischer Weise gewütet. Der alten Frau Gruber war der Kopf durch nicht weniger als sieben Hiebe eingeschlagen worden. Die kleine Viktoria scheint einen Todeskampf gehabt zu haben, denn sie hielt einen Büschel Haare in der rechten Hand. Als die Unmenschen den ersten Teil ihrer gräßlichen Tat vollbracht, gingen sie durch den Stall nach der Magdkammer, wo die bekanntlich am gleichen Tage eingestandene Magd Baumgartner gerade am Ausziehen war, wie ein abgezogener Schuh vermuten läßt. Diese wurde durch wuchtige Schläge auf den Hinterkopf sofort erledigt. Der kleine Joseph wird daraufhin geweint und geschrieen haben, so daß er den Mördern unbequem erschien. So ist es zu erklären, warum auch er zum Opfer wurde. Die Beute der Raubmörder bestand im Inhalt der großen Brieftasche, die man leer am Boden fand. Da die Unmenschen schnell zum gewollten Raub gekommen waren, sahen sie von einer weiteren Durchwühlung der Schränke und Behälter ab. An Vorräten scheinen die Mörder lediglich Brot - da kein einziges Stückchen mehr vorgefunden wurde, der Ofen war zum Backen hergerichtet - und Fleisch mitgenommen zu haben.
Wie die "Münchner Zeitung" mitteilt, hat die bisherige Untersuchung ergeben, daß es sich höchstwahrscheinlich um 2 Mordbuben handelt, die vermutlich zwei Tage lang im Heu auf eine günstige Gelegenheit zur Ausführung ihres Verbrechens gewartet hatten. In der nächsten Nähe des Kamins waren einige Dachziegel abgehoben. Hinsichtlich der Täterschaft schwebt noch vollständiges Dunkel.


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