Aussagen: 1938-08-26 Pfleger Josef: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Lebensmittel hatte ich auf einem Hof in Hohenried, Besitzer: Heinzinger, gekauft. Von meinen eigenen Hühnern hatte ich ebenfalls Eier. Da ich die Eier höher bezahlt bekam, als ich sie gekauft hatte, konnte ich von dem Verdienst die Fahrtkosten von | Die Lebensmittel hatte ich auf einem Hof in Hohenried, Besitzer: Heinzinger, gekauft. Von meinen eigenen Hühnern hatte ich ebenfalls Eier. Da ich die Eier höher bezahlt bekam, als ich sie gekauft hatte, konnte ich von dem Verdienst die Fahrtkosten von [[Orte: Deimhausen|Deimhausen]] nach [[Orte: München|München]] und zurück bestreiten. Mir sind also durch die Besuche meiner Frau keine besonderen Ausgaben erwachsen.<br> | ||
Ich behaupte nach wie vor, daß ich von der Hinterkaifecker Geschichte nichts weiß. Die kann jetzt gehen wie es mag, ich weiß von nichts und habe mit der Sache nichts zu tun.<br> | Ich behaupte nach wie vor, daß ich von der Hinterkaifecker Geschichte nichts weiß. Die kann jetzt gehen wie es mag, ich weiß von nichts und habe mit der Sache nichts zu tun.<br> |
Aktuelle Version vom 22. November 2011, 18:16 Uhr
Quelle
Staatsarchiv München
Detailinformationen
Vernehmung des Josef Pfleger
Datum
26.08.1938
Ort
Zugegen
Josef Pfleger, Leichenbitter
Kusterer, Kriminaloberassistent
Inhalt
Polizeidirektion Augsburg Augsburg, den 26. August 1938
Pfleger abermals zur Vernehmung vorgeführt und eindringlich zur Wahrheitsangabe ermahnt, erklärt: „Meine bisher gemachten Angaben entsprechen der Wahrheit und ich kann keine anderen Angaben machen. Ich fühle mich unschuldig. Ich habe den Mord nicht ausgeführt und weiß auch nicht wer als Täter in Frage kommen könnte. Ich bin noch nie nach Hinterkaifeck gekommen und könnte auch gar nicht angeben, wo der Hof gestanden wäre“. Vorhalt: Es ist doch nicht zu glauben, daß Sie als Leichenbitter, wobei sie in der ganzen Umgebung bekannt und hingekommen sind, nicht auch schon nach Hinterkaifeck gekommen sind. x x x Die Lebensmittel hatte ich auf einem Hof in Hohenried, Besitzer: Heinzinger, gekauft. Von meinen eigenen Hühnern hatte ich ebenfalls Eier. Da ich die Eier höher bezahlt bekam, als ich sie gekauft hatte, konnte ich von dem Verdienst die Fahrtkosten von Deimhausen nach München und zurück bestreiten. Mir sind also durch die Besuche meiner Frau keine besonderen Ausgaben erwachsen. Ich behaupte nach wie vor, daß ich von der Hinterkaifecker Geschichte nichts weiß. Die kann jetzt gehen wie es mag, ich weiß von nichts und habe mit der Sache nichts zu tun. Ich bin bestimmt noch nie nach Hinterkaifeck gekommen und ich weiß auch nicht, wo der Hof gestanden ist. Ich bin unschuldig und habe ein reines Gewissen. Auch wenn ich geköpft werde, kann ich immer nur sagen, daß ich unschuldig bin. Ich bin ein Christ und möchte auch als solcher sterben. Ich habe jedes Jahr an Ostern gebeichtet, habe mir nichts zu fürchten und kann jeder-zeit dem Tod in die Augen sehen. Wenn ich den Mord in Hinterkaifeck ausgeführt hätte, dann würde mir nicht nur der Kopf herunter gehören, sondern ich gehörte in Fetzen geschnitten und gemartert. Aber ich bin unschuldig.
1 K. I. Pfleger hat bei den bisherigen Vernehmungen eine außergewöhnliche Ruhe gezeigt und konnte auch durch Zwischenfragen eines 2. Beamten in keiner Weise irre gemacht werden. Trotz wiederholten und eindringlichen Vorhalts, daß seine Angaben nicht glaubhaft erscheinen, verteidigte er sich immer wieder mit dem gleichen Vorbringen:“ Ich bin unschuldig, ich weiß nichts von der Sache, ich habe damit nichts zu tun“. II. Da ein Geständnis des Pfleger nicht zu erwarten ist, ihm aber weitere Tatsachen als die Behauptungen des Wöhrl und die seiner Tochter vorgehalten werden können, ist zur endgültigen Klärung eine Gegenüberstellung des Pfleger und Heinrich Wöhrl notwendig.
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Verbindung zum Mordfall Hinterkaifeck
Fragen/Bemerkungen
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